Die Verwaltung dieser Summe, geschweige denn ihre Vermehrung, stellt in diesen Zeiten eine besonders große Herausforderung für die Kapitalmarktstrategen der Assekuranz dar. Rund 90 Prozent ihrer Kapitalanlagen haben die deutschen Lebensversicherer in festverzinsliche Wertpapiere investiert.
Lage zunehmend schwieriger
Dies führt dazu, dass sie in hohem Maße von der Zinssituation an den Rentenmärkten abhängig sind, die wiederum von der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geprägt ist. Der historisch niedrige EZB-Leitzins von 0,25 Prozent trägt maßgeblich dazu bei, dass zum Beispiel die Rendite, die deutsche Staatsanleihen abwerfen, auf absehbare Zeit gering bleiben wird.
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Die Ratingagentur Assekurata erwartet für den weiteren Jahresverlauf, dass die Umlaufrendite von Bundesanleihen um die 1,50 Prozent-Marke schwankt. 1,50 Prozent. Das ist weniger als jene 1,75 Prozent, die Lebensversicherer ihren Kunden mindestens gutschreiben, die noch bis Jahresende eine Lebens- oder Rentenversicherung abschließen.
Niedrigzinsphase trifft besonders Lebensversicherer
Ab 1. Januar 2015 wird der sogenannte Höchstrechnungszins nur noch 1,25 Prozent betragen – im Jahr 2000 lag er noch bei vier Prozent. Um ihren Kunden die damals versprochenen Garantien gewähren zu können, müssen sich die Gesellschaften schon gewaltig strecken.
2013 lag die durchschnittliche Garantiezinsanforderung im Bestand bei etwa 3,1 Prozent – auch das muss erstmal erwirtschaftet werden.
Seite drei: Zweifel an finanzieller Verlässlichkeit