Deutsche Versicherer haben in ihrer Online-Kommunikation noch vieles besser zu machen. Zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Studie des IT-Beratungsunternehmens LinguLab, das die Online-Seiten der Assekuranz auf Verständlichkeit, Web-Tauglichkeit und Suchmaschinenoptimierung geprüft hat. Gewinner ist die Basler – auch die ADAC Versicherungen sind unter den Top-Platzierten.
Zwar habe sich in der Online-Kommunikation der Versicherer gegenüber der ersten Studie aus dem Vorjahr einiges getan, so LinguLab, doch von einer optimalen Umsetzung sei selbst der Spitzenreiter weit entfernt. „Es gibt noch viel Luft nach oben“, teilen die Studiemnacher mit.
Selbst der Spitzenreiter schöpft das Potenzial nicht aus
Das beste Ergebnis erzielte die Basler, die sich gegenüber dem Vorjahr (Platz 16) deutlich verbessern konnte. Allerdings schöpft auch der Spitzenreiter nur 71 Prozent der maximal zu erreichenden 500 Punkte aus (353 Punkte). Hinter der Basler folgen die SV SparkassenVersicherung auf dem zweiten Platz, Dritter wurden die LVM Versicherungen, dahinter folgen der Direktversicherer Asstel und die ADAC Versicherungen.
Dabei zeigt sich, dass sich kein Versicherer auf seinen Lorbeeren ausruhen kann: So sind bis auf die LVM alle ehemaligen Top-Platzierten überholt worden.
Bei Fachbegriffen ist weniger mehr, Keywords vorn platzieren
Die Web-Experten raten die Versicherer vor allem dazu, kürzere Sätze zu verwenden, auf Füllwörter zu verzichten, Fachbegriffe zu reduzieren sowie Absätze und Zwischenüberschriften einzufügen. Darüber hinaus wünscht man sich bei LinguLab mehr Hervorhebungen, wodurch eine klarere Struktur ermöglicht werde sowie einen Verzicht auf Nominalstil zugunsten einer direkten Ansprache. Ebenfalls wichtig: Mehr Keywords im Text – vor allem im ersten Drittel, betonen die Studienmacher.
„Internetnutzer die nicht schnell fündig werden, klicken weg“
„Internetnutzer sind anspruchsvoll. Finden sie nicht schnell, was sie suchen, klicken sie weg“, sagt Michael Ballweg, Geschäftsführer von LinguLab. „Versicherer müssen auf ihren Websites den Spagat zwischen komplexen Produkten und verständlicher Kommunikation bewältigen.“
Der Druck zur Einfachheit werde durch Responsive Web Design noch größer, führt Ballweg aus, da Versicherungsinformationen für alle Endgeräte optimiert werden müssten. Dies erfordere noch kürzere und prägnantere Texte sowie eine „absolut klare Struktur“. Versicherer unterschätzten die Entwicklung bisweilen immer noch oder unterliegten dem Druck aus den Fachabteilungen, so der Experte. (lk)
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