Heute beträgt die Anzahl der Pflegebedürften in Deutschland mehr als 2,5 Millionen. Einer Vorhersage des Statistischen Bundesamtes zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 auf 3,4 Millionen anwachsen. Das zentrale Thema Pflege fordert somit Staat, Familien und Unternehmen gleichermaßen.
Die Weirich-Kolumne
„Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in ein paar Jahren zurücksehnen werden“ philosophierte einst Kosmopolit Sir Peter Ustinov. Betrachtet man die Prognosen der alternden Gesellschaft und insbesondere der Pflegebedürftigen in Deutschland, wird man in Zukunft noch häufig Gelegenheit haben, sich auf dieses Zitat des berühmten britischen Schauspielers zu berufen.
Anstieg der Demenzkranken besorgniserregend
Heute beträgt die Anzahl der Pflegebedürften in Deutschland mehr als 2,5 Millionen, rund ein Drittel dieser Menschen wird vollstationär in Pflegeheimen versorgt. Einer Vorhersage des Statistischen Bundesamtes zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 auf 3,4 Millionen und bis 2050 auf 4,2 Millionen anwachsen.
Besorgniserregend ist vor allem der Anstieg der Demenzkranken, die zur Zeit etwa 1,5 Millionen ausmachen. Jedes Jahr kommen aber rund 40 000 neue Fälle dazu. Der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen ist älter als 60 Jahre, die Pflegequote steigt von rund 10 Prozent in der Altersgruppe der über 75-jährigen auf knapp 60 Prozent bei den über 90-jährigen. Dabei mangelt es an rund 30 000 Pflegekräften.
Eine Zahl, die sich bis zum Ende dieses Jahrzehnts verdreifachen könnte. Deshalb bemüht sich die Politik, diesem Missstand durch den Einsatz von Einwanderern in der Altenpflege zu begegnen.
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Pflegereform auf der Agenda
Nach den politisch heiß umstrittenen Rentenreformen, der Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren und der Mütterrente, wird die Pflegereform in den kommenden Monaten zu einem zentralen Thema der Großen Koalition.
Seite zwei: Pflegebedürftigkeitsbegriff novelliert