Pflegevorsorge: „Einfache Produktkonzepte und einfache Botschaften“

Wie lautet Ihr Ansatz, um Kunden von einer zusätzlichen privaten Absicherung zu überzeugen, die über die Leistungen der staatlichen Pflegeversicherung hinausgehen?

Knoll: Ganz einfach: Jeden Kunden ansprechen! Denn die Fakten, weshalb private Pflegevorsorge notwendig ist, liegen so klar auf der Hand wie nie zuvor. Es kommt also darauf an, dass ein Makler im Bereich Pflege aktiv auf seine Kunden zugeht und für den Abschluss einer Pflegeversicherung wirbt. Mit der viel zitierten Versorgungslücke wird er dabei in den seltensten Fällen weiterkommen. Denn dass im Pflegefall hohe Kosten für die Betroffenen entstehen, haben die Menschen verstanden und bewegt sie bekanntermaßen nicht zum Handeln. Daher bedarf es einer anderen Argumentation. Die Frage muss lauten: Wo steht Ihre Familie morgen, wenn Sie heute ein Pflegefall werden? Wir müssen eine Vorsorgekultur schaffen, mit der auch klar wird, dass das Warten auf Lösungen durch den Staat sinnlos ist.

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Botermann: Die Pflegeproblematik ist in der Tat ein ganz wichtiges sozialpolitisches Thema, das die meisten Menschen leider verdrängen. Zugleich ist es ein Thema der Generationengerechtigkeit, denn wer möchte schon gern seinen eigenen Kindern zur Last fallen? Die Gefahr der sogenannten Durchgriffshaftung auf die erste und zweite Familienlinie ist gegeben und aufgrund der Haushaltsprobleme der öffentlichen Kassen machen die Sozialämter davon auch Gebrauch. Wenn Sie mal Ihr Reihenhaus in das Eigentum einer Stadt verwandeln möchten, müssen Sie nur ein Pflegefall werden, das geht relativ zügig. Viele Menschen gehen zudem davon aus, dass stark Pflegebedürftige eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit haben. Das ist aber nicht der Fall. Die Betroffenen leben teilweise auch in Stufe III sehr, sehr lange.

Reitzler: Das stimmt. In der Pflegestufe III werden Männer im Durchschnitt acht Jahre lang gepflegt, bei Frauen sind es sogar zwölf Jahre. Im Zuge des Fortschritts in Medizin und Pflegewissenschaft werden sich diese Zeiträume eher noch verlängern. Ich bin da ganz bei Herrn Dr. Botermann: In der Pflege kommen immense sozialpolitische und gesellschaftliche Herausforderungen auf uns zu. Wenn jemand aufgrund eines Schlaganfalls oder aus anderen Gründen zu einem Pflegefall wird, ist das für den Betroffenen und alle Angehörigen eine tiefgreifende Erfahrung.

Seite drei: Solitäre Produkte sind leistungsstärker

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