Es ist unbestritten, dass einige ältere Versicherte unter hohen Beiträgen ihres privaten Krankenversicherungsschutzes leiden. In der Presse finden sich oft drastische Beispiele von Personen, die mitunter erst relativ spät in die PKV eintraten und damit vergleichsweise geringe Alterungsrückstellungen aufgebaut haben.
Typisch sind hier Fälle, bei denen Selbstständige aufgrund mangelnder Altersvorsorge sich dann den Krankenversicherungsbeitrag nicht mehr leisten können. Da in diesen Fällen auch kein Geld für den gesetzlichen Krankenversicherungsbeitrag vorhanden ist, zeigt sich hier die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Beratung rund um das Thema Altersabsicherung.
Wechsel in die PKV gut überlegen
Grundsätzlich sollte ein Wechsel in die PKV gut überlegt sein, wirtschaftliche Rahmenbedingungen gerade im Rentenalter spielen dabei eine wesentliche Rolle. Besonders für Selbstständige und Freiberufler.
Diese Zielgruppe machte ab dem Jahr 2003 mit der Anhebung der Versicherungspflichtgrenze und der Einführung des Dreijahres-Moratoriums im Jahr 2007 für Angestellte einen immer größeren Teil des Neugeschäfts aus.
Da der PKV über Nacht ein Großteil der Angestellten als Neukunden wegbrach, fokussierten sich die Unternehmen in einem enger werdenden Geschäftsfeld stärker auf die Klientel der Selbstständigen und Freiberufler.
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Einsteigertarife knapp kalkuliert
Um dieser vielfach sehr preisaffinen Kundschaft den Eintritt in die PKV zu erleichtern, setzten die Unternehmen auf sogenannte Einsteigertarife. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, waren diese Tarife oftmals zu knapp kalkuliert, was bei einigen Tarifen zu immensen Beitragssteigerungen führte.
Die Hoffnung der Versicherer, dass die Versicherten nur kurz in diesem Tarif verharren würden, um nach kurzer Zeit in einen höherwertigeren Tarif zu wechseln, hat sich dabei nicht bewahrheitet. Zudem stellte sich das Kundenklientel der Einsteigertarife als nicht besonders zahlungsfähig heraus, sodass sich der Verkauf über den Preis zum Teil als Boomerang für die Branche entwickelte.
Massive Nichtzahler-Problematik
Denn in Verbindung mit der 2009 eingeführten Versicherungspflicht kam es zu einem massiven Nichtzahler-Problem in der PKV. Konnten die Gesellschaften zuvor säumigen Versicherten vergleichsweise einfach kündigen, laufen seit Einführung der Versicherungspflicht bei einzelnen Versicherern beträchtliche Beitragsaußenstände auf, die zu weiteren Beitragssteigerungen führten.
Die Einführung des Notlagentarifs zum 1. August 2013 sorgt hier für eine gewisse Entspannung.
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