Jeder dritte Deutsche (32 Prozent) im Alter von 18 bis 24 Jahren geht davon aus, auch nach Erreichen des 67. Lebensjahrs weiterarbeiten zu müssen, ergab eine aktuelle Umfrage. Würden die Bundesbürger den Renteintritt selbst festlegen, ginge eine knappe Mehrheit (53 Prozent) bereits vor dem 60. Lebensjahr in Rente.
Zwischen dem gewünschten und dem realistischen Renteneintrittsalter der Deutschen liege eine tiefe Kluft, teilt der Direktversicherer Hannoversche mit, der die repräsentative Umfrage beim Marktforschungsinstitut YouGov in Auftrag gab.
Demnach hält es nur rund jeder fünfte Deutsche (22 Prozent) auch tatsächlich für realistisch, bereits vor 60 in Rente zu gehen.
Die größte Gruppe der Befragten (44 Prozent) hält einen Renteneintritt bis 65 Jahre für realistisch, jeder Fünfte bis 67 Jahre und 14 Prozent erwarten einen Renteneintritt nach 68.
Jüngere rechnen tendenziell mit längeren Lebensarbeitszeiten
Dabei zeigt die Umfrage: Je jünger die Befragten sind, desto höher schätzen sie die Wahrscheinlichkeit ein, noch bis ins hohe Alter ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu müssen.
„Viele junge Menschen sind sich sehr bewusst, dass sie später in Rente gehen werden als ihre Eltern“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov. Erstaunlich sei dabei, so Gaedeke, „dass lediglich jeder Achte von ihnen keine oder nur sehr geringe Angst hat, zu wenig Rente zur Verfügung zu haben“.
Die fehlende Beschäftigung mit der Altersvorsorge führe zu Unkenntnis und leider in zu vielen Fällen zu einer dramatischen Unterschätzung des Handlungsbedarfs, warnt Gaedeke. (lk)
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