Riester-Policen: Anbieter senken Höchstalter

Wer im nächsten Jahr einen Riester-Vertrag abschließen möchte und älter als 50 Jahre ist, droht im nächsten Jahr leer auszugehen. Laut einer aktuellen Umfrage senken mindestens drei Anbieter zum Jahreswechsel das maximale Eintrittsalter bei Riester-Policen mit Garantiezins. Vier weitere Unternehmen könnten folgen.

Der ehemalige Bundesarbeitsminister Walter Riester und Namenspatron der Riester-Rente braucht sich um seine Altersvorsorge vermutlich nicht mehr zu bemühen – viele Menschen haben hingegen die finanzielle Planung ihres Lebensabend auch nach dem 50. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen. Der Abschluss eines Riester-Vertrages dürfte künftig seltener zum Schließen der Vorsorgelücke beitragen.

Wie die Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ in ihrer Ausgabe vom 25. Oktober auf Basis einer durchgeführten Umfrage berichtet, plane unter anderem die Ergo, das maximale Riester-Eintrittsalter von 56 auf 50 Jahre zu senken. Der Direktversicherer Cosmos Direkt reduziert demnach von 54 auf 50 Jahre, die Öffentliche Braunschweig von 56 auf 50.

Sechs Anbieter denken noch über eine Absenkung nach

Bei den Gesellschaften Debeka, Generali, Gothaer, Nürnberger, SV Sparkassenversicherung und Swiss Life seien die Überlegungen nach eigenen Angaben „noch nicht abgeschlossen“, heißt es. Die meisten Teilnehmer der Umfrage schlossen hingegen ein niedrigeres Eintrittsalter aus, schreibt die Zeitung, darunter die Allianz, AachenMünchener, Versicherungskammer Bayern und HDI.

[article_line]

Grund für die Absenkung des maximalen Eintrittsalters ist die Reduzierung des Garantiezinses zu Anfang 2015 von 1,75 auf 1,25 Prozent. Denn je niedriger der Garantiezins liegt, umso mehr Zeit wird benötigt, um die eingezahlten Prämien, die bei staatlich geförderten Riester-Verträgen zu Rentenbeginn mindestens erhalten sein müssen, sicherzustellen.

„Der Garantiezins bezieht sich auf den Sparanteil, also Einzahlungen minus Kosten. Weil gerade am Anfang von Riester-Verträgen hohe Abschlusskosten auflaufen, ist die tatsächliche Verzinsung über lange Strecken negativ“, teilt die Zeitung mit. Eine Faustformel besage: Je höher die unternehmensindividuellen Kosten, desto geringer das maximale Eintrittsalter. (lk)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments