Versicherer in Deutschland erzielen kaum Synergieeffekte, wenn es um die Umsetzung von Regulierungsanforderungen geht, ergab eine aktuelle Studie. Demnach verhindere „Silodenken“ sowie unterschiedliche und veraltete Systeme, dass Projekte, wie Solvency II, IFRS 4 und IFRS 9 zusammenhängend bearbeitet werden.
Obwohl das Heben von Synergieeffekten durch eine gemeinsame Bearbeitung der Regulierungsanforderungen eines der obersten Ziele der Versicherer sei, scheiterten viele Unternehmen daran, berichtet die Management- und Technologieberatung BearingPoint. An der Studie der Berater nahmen 15 international und lokal agierende Versicherer aus dem deutschsprachigen Raum teil.
Finanz- und Risikoreporting „maßgeblich gehemmt“
Ein Silodenken innerhalb betroffener Bereiche verhindere oftmals ein unternehmensweites, einheitliches Verständnis im Versicherungsunternehmen, lautet die Begründung von BearingPoint. Dadurch werde dessen Finanz- und Risikoreporting „maßgeblich gehemmt“.
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Berater beklagen „veraltete Reportingtools und IT-Systeme“
Erschwert wird die übergreifende Zusammenarbeit nach Ansicht der Berater vor allem durch „die vielen unterschiedlichen und zum Teil stark veralteten“ Reportingtools und IT-Systeme. Daraus ergebe sich „eine ganze Reihe an Mängeln“, heißt es. So fehle es überwiegend an einer „zentralen Datenbasis inklusive einer effizienten Datenanlieferung“, kritisiert das Beratungshaus.
Hinzu komme, so die IT-Experten, dass es oftmals an „harmonisierten Prozessen und einer Standard-Schnittstelle zu den Behörden zur reibungslosen Übertragung der Daten“ mangele. Zugleich kämpften Versicherer oft mit Laufzeitproblemen in ihren aktuariellen Systemen sowie mit unflexiblen Bestandssystemen, die die unterschiedlichen Bewertungsdaten nicht liefern könnten.
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