Neue Lösungen für Spezialrisiken

Unverändert verdienen deutsche Unternehmen gut im Ausland. Die Exportquote der größten Unternehmen in Deutschland liegt im Durchschnitt über 60 Prozent. In anderen großen Industrieländern wie Frankreich und den USA liegt sie nur bei rund 50 Prozent. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Erfolgsgeschichte der Mittelstand. Deutschland verfügt über eine Vielzahl mittelständischer Firmen, die auch im Ausland erfolgreich sind. Die Risiken der Unternehmen werden damit globaler.

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Neue landesspezifische Gesetzgebungen, Compliance-Anforderungen und politische Risiken erschweren das Arbeiten der Firmen und verursachen zusätzliche zusätzliche Kosten. Die Versicherungswirtschaft ist gefordert, dies so gut wie möglich durch internationale Risikomanagement- und Versicherungsprogramme abzufedern. Unternehmen werden zum Beispiel zunehmend für Schäden, die sie an der Umwelt verursacht haben, zur Verantwortung gezogen.

Ausschlüsse nehmen zu

Das Problem: Die Haftung für Umweltschäden ist in jedem Land aufgrund nationaler Gesetzgebungen anders geregelt. Im Schadenfall sind Kosten zur Sanierung der eigenen Grundstücke oder der Produktionsstätten im Ausland dann oft unzureichend abgesichert. Hier haben einige Versicherer bereits ihre Leistungsfähigkeit bewiesen und eine gute Lösung angeboten: Es gibt jetzt einen einheitlichen Versicherungsschutz, der alle lokalen Besonderheiten berücksichtigt. Und das weltweit.

Die neue Versicherungslösung kombiniert die Umwelthaftpflicht- und Umweltschadenversicherung und erweitert den Deckungsumfang um die für Unternehmen immer mehr in den Fokus rückenden Umweltrisiken. Die klassische Betriebshaftpflichtversicherung bleibt bestehen. Ein flexibles Deckungskonzept bietet Unternehmen auch die Möglichkeit, bestehende Deckungen bei einem Versicherer beizubehalten und diese ausschließlich um die Vorteile der neuen Lösung zur Absicherung von Umweltrisiken zu ergänzen. Doch es gibt nicht nur positive Dinge von der Versicherungsproduktseite zu berichten, sondern auch negative Entwicklungen im Markt zu verzeichnen.

Cyber-Risiken erhöhen sich

Negativ ist, dass viele Versicherer in ausgewählten Sparten geringeren Deckungsschutz anbieten oder ihre Versicherungsbedingungen durch Ausschlüsse verschlechtern. Besonders bei der Versicherung von Naturkatastrophen ist dies der Fall. Hier sucht die Versicherungsindustrie nach Lösungen, denn die Risiken sind unverändert hoch. Ein weiteres Beispiel sind Bestrebungen einiger Versicherer, Unternehmen aus bestimmten Branchen oder in einigen Risikobereichen nicht mehr zu versichern, wenn sie dort nicht Preiserhöhungen oder Kostenreduktionen durchsetzen können.

Positiv ist wiederum, dass sich aus diesem selektiven Verhalten kein branchenweiter Trend ableiten lässt. Auch entwickeln sich langsam neue Versicherungssparten, die teilweise die Nachfrage der Unternehmen zur Abdeckung ihrer Risiken schon gut befriedigen können. Dies trifft zum Beispiel auf Cyber- und Reputations-Risiken zu. Hier erfüllen die angebotenen Versicherungslösungen die Anforderungen der Risikomanager vieler Unternehmen noch nicht optimal, jedoch immer besser. Und das, obwohl die Bedrohungen – besonders im Cyber-Bereich – in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind. Durch einen Datenverlust oder einen Hackerangriff können nicht nur sämtliche Daten und Informationen eines Unternehmens verlorengehen.

 

Seite drei: Versicherer müssen neue Risiken absichern

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