Eine sich daran eventuell anschließende Betriebsunterbrechung kann einen massiven Ertragsausfall nach sich ziehen. Trend zu Risikoreduzierung Und es liegt im Trend. Denn in den Firmen gibt es eine Tendenz zur Risikoreduzierung und Risikovermeidung. Diese Themen sind mittlerweile ebenso wichtig wie der Versicherungseinkauf und sind zu festen Bestandteilen der Strategie vieler Unternehmen geworden.
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Dabei blicken die Entscheidungsträger in den Firmen schon lange nicht mehr isoliert auf bestimmte Inhalte des Deckungsschutzes oder den Preis der Versicherung. Gesucht werden Lösungen, die alles bieten: günstige Preise, weit überdurchschnittliche Versicherungsbedingungen und eine schlanke Administration. Die Firmen beschäftigen sich mit Risiken und Lösungen, nicht mit Versicherungsprodukten. Und viele Unternehmen erwarten, dass die Versicherer mehr Risiken übernehmen.
Diese Marktlage setzt die traditionellen Versicherer unter Druck. Sie sind gut beraten, die Wünsche der Unternehmen zu erfüllen, neue Risiken zu versichern und dabei bestehende Bedenken zu überwinden. Sollten die Versicherer aber an ihrer konservativen Produktphilosophie festhalten, werden die Preise für ihre Versicherungen weiter sinken. Denn es gibt in fast allen Versicherungssparten Anbieter auf dem Markt, die auf Kosten ihrer Margen bereit sind, sich größere Marktanteile zu erkaufen.
Versicherer und Makler sollten Chancen nutzen
Auf eine Veränderung der Marktlage – hin zu höheren Preisen – brauchen die Versicherer jedenfalls nicht zu hoffen. Der Fortschritt in der IT bringt so viel Transparenz und Beschleunigung in die Informationsübertragung, dass „heimliche“, langsame Preiserhöhungen von Versicherern über längere Zeiträume nicht mehr funktionieren. Nach mehreren Jahren mit niedrigen Marktpreisen führt eher ein extremer Großschaden mit hohen kumulierten Risiken zu finanziellen Problemen der Versicherer und zu radikalen Preiserhöhungen.
So beendete der World-Trade- Center-Schaden am 11. September 2001 eine Marktphase niedriger Preise, die zuvor fast zehn Jahre gedauert hatte. Fest steht, dass ein großer Teil der durch Katastrophen erzeugten Schäden in der Vergangenheit nicht versichert war. Versicherer und Makler sollten diese Möglichkeit nutzen. Denn wenn die Assekuranz keine neuen, innovativen Produkte und Dienstleistungen anbietet, werden die Anbieter weiter unter Druck geraten.
Autor Hartmuth Kremer-Jensen ist Chief Broking Officer beim Versicherungsmakler Aon Risk Solutions