Revolution in der Kfz-Versicherung: Die Sparkassen DirektVersicherung (S-Direkt) ist mit dem ersten Telematiktarif in Deutschland auf den Markt gekommen. Der Landesdatenschutzbeauftragte in Nordrhein-Westfalen (NRW) habe das Konzept abgesegnet, teilt die Stiftung Warentest mit. Das Sparpotenzial für den Kunden sei bisher jedoch gering, urteilen die Tester.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kfz-Policen wird bei Telematiktarifen das Fahrverhalten des Halters elektronisch aufgezeichnet: Dazu funkt eine kleine elektronische Box relevante Daten – beispielsweise zu schnelles Fahren oder abrupte Bremsmanöver – per Handynetz an die Autoversicherung.
Vorsichtiges Fahren wird belohnt – aber nicht sofort
Diese wertet die Daten aus und berücksichtigt das Ergebnis in ihrer Tarifkalkulation. Vorsichtiges Fahren wird durch Rabatte belohnt. Laut Stiftung Warentest muss der Kunde bei der S-Direkt jedoch erst einen Aufpreis bezahlen, dann gibt es pro Jahr, in dem vorsichtig genug gefahren wird, einen Rabatt auf die Prämie in Höhe von fünf Prozent.
Aktuell sei der Telematiktarif jedoch eher etwas für technikbegeisterte Autofahrer, „die Spaß daran haben, ihre Fahrweise und Strecken am Computer nachvollziehen zu können“, meint die Stiftung Warentest. Wer hingegen beim Datenschutz skeptisch sei, werde auf solche Sparmöglichkeiten verzichten.
Weitere Versicherer könnten dem Beispiel folgen
Gleichwohl rechnen die Tester damit, dass andere Versicherer dem Beispiel der S-Direkt in den nächsten Jahren folgen werden. Als Zielgruppe kämen beispielsweise Fahranfänger in Frage, denn diese müssen oftmals „extrem hohe Beiträge“ zahlen. In den USA sind Telematiktarife bereits seit einigen Jahren weit verbreitet. (lk)
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