Eine überschaubare Schadenquote fördert immer neue Produkte zutage. Die Unfallpolice bleibt allerdings eine Ausschnittsdeckung und sie bekommt allmählich Konkurrenz.
Aus rund 26,5 Millionen Verträgen nehmen die Unfallversicherer 2014 voraussichtlich 6,4 Milliarden Euro pro Jahr ein, müssen wahrscheinlich nur 3,2 Milliarden Euro, also rund die Hälfte der Einnahmen, als Leistung wieder an die Kunden ausschütten, weist die Studie „Marktreport 2014: Der deutsche Versicherungsmarkt“ von Aon Deutschland vom September aus.
Kein Wunder: In 90 Prozent aller Fälle führen nicht Unfälle zur Invalidität, sondern zu Krankheiten. Dann zahlt die Unfallpolice keinen Cent, da finanzielle Hilfe bei Invalidität eben meist nur als Folge eines Unfalls versichert ist.
BU besser für Invaliditätsvorsorge
Lediglich einige rudimentäre Krankheitsbilder werden bei leistungsstarken Angeboten auch von der Unfallversicherung abgedeckt, darunter Kapitalsofortleistungen bei schweren Erkrankungen, Infektionen durch Zeckenbisse oder Unfälle als Folge eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.
Generell passt für die Invaliditätsvorsorge eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) besser, zumindest ab der Ausbildung und während der Berufstätigkeit. Nach der Berufstätigkeit passt eine private Unfallversicherung dagegen ebenso gut wie für vier andere Kundengruppen: Kinder, Hausfrauen, junge Freizeitsportler sowie Berufstätige, die eine BU-Versicherung nicht zu einem bezahlbaren Preis abschließen könnten.
Für Letztere etabliert sich jedoch zunehmend eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Unfallversicherung: Existenzschutz-Policen bieten finanziellen Schutz bei Erwerbsunfähigkeit, schweren Krankheiten und beim Verlust von körperlichen Fähigkeiten.
Dieser Basisschutz ist für viele gemacht, denen das „Luxusgut BU-Versicherung“ unerreichbar geworden ist, weil es sich heute häufig nur noch von Gesunden, Gutverdienenden, Akademikern und kaufmännischen Berufe bezahlen lässt.
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