Nur knapp die Hälfte der Deutschen sorgt privat für das Alter vor, ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Viele Menschen würden mehr tun – vorausgesetzt der Staat leistet Anschubhilfe.
Wie der GDV am Montag auf Basis der INSA-Umfrage mitteilte, würden 56 Prozent der Bundesbürger mehr für das Alter zurücklegen, wenn es zusätzliche Anreize von staatlicher Seite gäbe (siehe Grafik).
Sparlücke bei jüngeren Menschen besonders groß
Bislang ist das Engagement der Bevölkerung in Sachen Vorsorge vergleichsweise bescheiden: Laut der Studie bauen bislang nur 48 Prozent der Deutschen ein zusätzliches Kapitalpolster auf – obwohl inzwischen 84 Prozent der Deutschen überzeugt seien, so der Verband, „dass Rentner in der Zukunft ihren Lebensstandard nur mit privater Vorsorge halten könnten“.
[article_line]
Besonders groß sei die Sparlücke bei jüngeren Menschen, heißt es beim GDV. Demnach sorgten von den 18- bis 24-Jährigen nur jeder Vierte privat vor. „Viele Menschen tun praktisch noch zu wenig – vor allem fangen sie zu spät an. Dabei ist der Faktor Zeit entscheidend, um durch eine möglichst lange Ansparphase die laufende Belastung zu verringern“, kommentiert GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland die Ergebnisse.
Erdland: „Wir müssen in Deutschland mehr tun, um die private Altersvorsorge der Bürger zu unterstützen“
Der Staat sei in der Pflicht, so Erdland, den Menschen mit einer Förderung der privaten Altersvorsorge „stärker unter die Arme zu greifen“. „Wir müssen in Deutschland mehr tun, um die private Altersvorsorge der Bürger zu unterstützen. Dazu sollte die Bundesregierung zumindest einen Teil der Milliarden, die sie in den vergangenen Jahren durch niedrige Zinsen gespart hat, an die Bürger zurückgeben“, fordert Erdland.
Dies sei auch eine Investition „in die Zukunft unserer Gesellschaft, in die soziale Sicherheit und das Wachstum von morgen“, betonte der GDV-Präsident. (lk)
Foto: Shutterstock