Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?
Wenn wir den Fokus auf andere Produkte zur Arbeitskraftsicherung erweitern, so tut sich ein großes Potenzial auf, denn noch immer sind rund 75 Prozent der Erwerbstätigen nicht gegen die wirtschaftlichen Folgen bei Verlust der Arbeitskraft versichert. Um diese Zielgruppen zu erschließen brauchen Makler Wissen und Werkzeuge. Beides konnten wir zu unserer AKS-Tour auf höchstem Niveau präsentieren. Die Einschätzungen zu Geschäftspotenzialen fielen daher nach den Veranstaltungen deutlich positiver aus als zu Beginn. Wir schätzen die Arbeitskraftsicherung als einen der Top-Wachstumsmärkte der Branche ein. Es ist nur eine Frage der Lernbereitschaft, und die bringen viele Marktteilnehmer inzwischen mit.
[article_line type=“most_read“]
Einige Versicherer bieten ihren Kunden eine temporäre BU-Versicherung an. Wie bewerten Sie die Vor- und Nachteile dieser „BU-Light“?
Im Grunde ist die temporäre BU kein neuer Ansatz. Erste Produkte kamen vor gut 15 Jahren auf den Markt. Die temporäre BU leistet je nach Produkt zwischen zwei und fünf Jahren eine BU-Rente. Leistungen darüber hinaus gibt es, wenn Erwerbsunfähigkeit vorliegt. Der Produktansatz ist konsequent, denn viele BU-Leistungsfälle sind temporär. Dauern sie länger an, liegt oft bereits Erwerbsunfähigkeit vor. Die Prämienersparnis fängt bei Produkten mit einer BU-Dauer von drei Jahren bei rund 25 Prozent gegenüber der BU an. Das ist abhängig von der beruflichen Tätigkeit der Versicherten. Bisher ist der Durchbruch allerding nicht gelungen, da nur wenige Anbieter diesen Ansatz gebracht haben. Somit konnten Makler fast immer einen BU-Anbieter finden, der die „volle“ BU zu einem vergleichbaren Beitrag angeboten hat. Erst wenn mehr Versicherer eine temporäre BU anbieten, wird sich das Produkt auch durchsetzen können. Das würde den Markt der Arbeitskraftsicherung gerade für Kunden mit geringeren Budgets sinnvoll bereichern.
Interview: Lorenz Klein
Foto: Franke & Bornberg
