Deutsche Unternehmen haben 2014 verstärkt in die Überarbeitung ihrer betrieblichen Altersversorgung (bAV) investiert, ergab eine aktuelle Marktanalyse der Beratungsgesellschaft Towers Watson. Der Grund: Immer mehr Arbeitnehmer erwarten von ihrem Unternehmen die Bereitstellung einer attraktiven Altersvorsorge.
„Die Ansprüche der Mitarbeiter an die Unternehmen im Hinblick auf bAV-Leistungen werden weiter zunehmen“, sagt Dr. Thomas Jasper, Leiter Retirement Solutions bei Towers Watson. Für die Unternehmen bedeute dies, dass für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften „eine adäquate bAV eine zentrale Rolle spielt“, betont der bAV-Experte.
Die Herausforderung: bAV-Angebote müssen attraktiv und zugleich kosteneffizient sein
Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten unterstreiche aber auch, fährt Jasper fort, vor welchen Herausforderungen die Arbeitgeber stünden. „Die Unternehmen sollten ein attraktives bAV-Angebot für Mitarbeiter aufbauen und dabei gleichzeitig die Kosten und Risiken konsequent managen. Dies unterstützt sie wesentlich, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.“
Niedrige Leitzinsen lassen Pensionsverpflichtungen deutlich steigen
Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn nach Einschätzung der Berater zeigten die historisch niedrigen Leitzinsen in der Eurozone Wirkung: Demnach stiegen die Pensionsverpflichtungen der Dax-Unternehmen im vergangenen Jahr überproportional um 25 Prozent auf 372 Milliarden Euro.
Ausfinanzierungsgrad fällt von 65 auf 61 Prozent
Gute Renditen in Höhe von zwölf Prozent sorgten zugleich für einen Anstieg der Pensionsvermögen auf 228 Milliarden Euro (Vorjahr: 198 Milliarden Euro), so die Einschätzung von Towers Watson. Demnach sind 61 Prozent der Pensionsverpflichtungen mit spezifischem Vermögen bedeckt (Vorjahr: 65 Prozent).
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Lob für bVA-Manager in den Dax-Konzernen
Die Berater finden für die Bemühungen der bAV-Manager in den Großkonzernen durchaus lobende Worte: Durch Dotierungen in Höhe von 10,6 Milliarden Euro dokumentierten die Dax-Unternehmen ihre Verantwortung für die bAV, heißt es.
Die Aussagen der Berater stützen sich auf die Ergebnisse der Studie „Dax-Pensionswerke 2014“. Diese basiert auf den Angaben in den Geschäftsberichten der 30 Dax-Unternehmen. (lk)
Foto: Towers Watson