Vertriebsexperte Wohlert hat sowohl Verständnis für den Anpassungsdruck der Gesellschaften als auch für die von Presseberichten verunsicherte Kundschaft.
„Beitragsanpassungen sind in der PKV nötig, um die vertraglich garantierten Leistungen dem medizinischen Fortschritt anzupassen. Dies ist für viele Kunden auch nachvollziehbar. Leider sind auch einige Beitragsanpassungen geschäftspolitisch getrieben und fallen höher aus“, beklagt Wohlert. „Dies ist gerade für ältere Kunden ärgerlich.“
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Spezialisierte PKV-Makler würden den Markt intensiv beobachten, so der DMA-Manager, und ihren Kunden bereits bei Vertragsabschluss von Tarifen abraten, die ein hohes Anpassungspotenzial erwarten ließen. Um ihre sensible Kundschaft nicht zu verschrecken, nimmt das Thema Beitragsstabilität – insbesondere im Umgang mit älteren Kunden – einen immer wichtigeren Stellenwert im Management ein.
„Entwicklung zum qualitätsorientierten Segment“
So erklärt etwa Dr. Thomas Wiesemann, Vorstand Maklervertrieb Allianz Leben und Allianz Private Krankenversicherung, dass zunehmend leistungsstarke Produkte nachgefragt würden, die ohne versteckte Selbstbehalte und mit einer hohen langfristigen Beitragsstabilität daherkämen. „Es entwickelt sich immer mehr ein qualitätsorientiertes Segment“, so Wiesemann.
Emanuel Issagholian, Leiter Produktmarketing bei der Gothaer Krankenversicherung, dürfte seinem Kollegen von der Allianz beipflichten. Er glaubt, dass künftig tendenziell mit niedrigeren Anpassungsraten zu rechnen sei, da die PKV „den Wert der Beitragskontinuität im Alter heute deutlicher hervorhebt als noch vor einigen Jahren“. (lk)
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