Vier von zehn Deutsche haben sich gegen Berufsunfähigkeit versichert, doch fast die Hälfte der BU-Policenbesitzer ist unsicher, ob ihr Schutz im Ernstfall ausreicht. Zudem haben viele Bundesbürger Vorbehalte gegen steigende BU-Prämien, ergab eine aktuelle Umfrage.
Laut der onlinerepräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life fühlt sich nur ein Viertel der Deutschen ausreichend per BU abgesichert (siehe Grafik). Nach Angaben von Canada Life lag die durchschnittliche Höhe der versicherten BU-Renten in 2013 bei 771 Euro, wenn man BU-Zusatzversicherungen mit einrechnet.
BU-Renten teilweise nur knapp über Hartz-IV-Niveau
„BU-Verträge sichern zum Teil Renten ab, die nur knapp über dem Hartz-IV-Niveau liegen“, sagt Bernhard Rapp, stellvertretender Deutschlandchef der Canada Life. Viele Menschen wüssten nicht, dass eine BU-Rente gegenüber Sozialleistungen angerechnet werde. Kunden sollten sich schnell Klarheit über ihre Rentenhöhe verschaffen, empfiehlt Rapp. „Makler können sie hier unterstützen und wenn nötig aufzeigen, wie sie ihren Schutz passgenau aufstocken können.“
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Befragte verzichten auf BU-Schutz wider besseres Wissens
Doch die Umfrage zeigt auch, dass viele Menschen ganz bewusst auf eine Absicherung verzichten. So haben fast 30 Prozent der insgesamt über eintausend Befragten zwischen 18 bis 55 Jahren keine BU abgeschlossen, obwohl sie diese für „eine wichtige Versicherung“ halten. Eine starke Minderheit von rund 20 Prozent gab zu, sich über die eigene Absicherung „noch keine Gedanken“ gemacht zu haben. Jeder zehnte Befragte stuft die Police als „unwichtige Versicherung“ ein.
„Dass so viele Menschen ohne Absicherung durchs Arbeitsleben gehen und damit ihre Existenz riskieren, ist alarmierend“, betont Rapp und verweist darauf, dass sich mittlerweile Anbieter, Verbraucherschützer und Analysehäusern darüber einig seien, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung „ein besonders wichtiger Teil der privaten Vorsorge ist“.
Sorge vor steigenden Prämien
Angesichts der großen Unsicherheit in Bezug auf die richtige Wahl der Rentenhöhe mutet es fast schon überraschend an, dass die große Mehrheit der Befragten (80 Prozent) sich darüber im Klaren ist, dass der monatliche BU-Beitrag während der Laufzeit ansteigen kann. Doch viele Deutsche fühlen sich mit einer Differenzierung zwischen Netto- und Brutto-Prämie unwohl.
Seite zwei: Jeder Zweite lehnt Prämiensteigerung während der Laufzeit ab