Hier zeigt sich eine seltene Einigkeit von Versicherungsmaklern und Verbraucherschützern. Denn auch die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) warnt vor negativen Auswirkungen von Big-Data-Analysen.
„Wenn künftig die eigene Kreditwürdigkeit, Krankenkassenversicherungsbeiträge oder der Preis für ein Produkt davon abhängen, wie ein Computer unser Verhalten beurteilt, bringt das für Verbraucher handfeste Nachteile“, so VZBV-Vorstand Klaus Müller.
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Diese Sorge teilt auch die große Mehrheit der Verbraucher. Laut einer Umfrage des VZBV aus dem Frühjahr 2015 sind 89 Prozent der Ansicht, dass Unternehmen persönliche Verbraucherdaten wie Namen, Alter, Suchbegriffe, Hobbies oder auch Kreditkartendaten nicht einfach zu einem Profil zusammenführen, auswerten und für sich nutzen dürfen.
Verbraucher sorgen sich um Datensicherheit
Eine VZBV-Befragung aus dem Oktober hat zudem die größten Sorgen der Verbraucher in Bezug auf Big Data ermittelt. Kopfzerbrechen bereitet den Befragten demnach unter anderem, dass sie nicht wissen, wer ihre Daten nutzt (63 Prozent) und dass Unternehmen zu viel über sie erfahren (39 Prozent).
Als größte „Datenkraken“ sehen die Verbraucher der Umfrage zufolge derzeit soziale Netzwerke und Kommunikationsdienste (84 Prozent). Erst an sechster Stelle stehen Versicherungsunternehmen und Krankenkassen (62 Prozent). Zwar gehen viele Verbraucher teilweise sorglos mit ihren Daten beispielsweise in sozialen Netzwerken um, zeigen sich aber dennoch kritisch was die Nutzung dieser Daten angeht.
Big Data bietet Versicherern innovative Möglichkeiten, Produkte zu gestalten und zu bepreisen. Wenn die deutschen Versicherungen diese Chance nutzen wollen, sollten sie Vertrauen schaffen, indem sie die Vorteile der Datennutzung herausstellen, Datensicherheit garantieren und den Analyseprozess so transparent wie möglich gestalten. (jb)
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