Biometrie-Policen: Eine Frage des Preises – nicht der Priorität

Neun von zehn Deutsche (91 Prozent) verfügen über eine Haftpflichtversicherung, acht von zehn (79 Prozent) über eine Hausratversicherung. Von solchen Traum-Quoten sind Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) und Pflegepolicen weit entfernt – meist nicht, weil die Bundesbürger ihre Prioritäten falsch setzen, sondern sich der Preis als zu hohe Hürde erweist. Die Branche will den Kunden entgegen kommen.

Mehr als ein Viertel der Teilnehmer (27 Prozent) hat sich demnach sogar schon einmal „ganz bewusst, etwa aus Kostengründen, gegen eine Versicherung entschieden“, erklären die Studienmacher.

Nur 29 Prozent der Deutschen verfügen über eine BU-Absicherung, noch weniger über eine Pflegevorsorge (24 Prozent), ergab eine aktuelle Umfrage des Finanzkonzerns Swiss Life Deutschland. Mit einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber diesen Absicherungsformen ist deren bescheidener Verbreitungsgrad jedoch nicht zu klären, denn insbesondere die BU stößt bei vielen Verbrauchern auf großes Wohlwollen.

So zeigt die Umfrage beispielsweise auch, dass 31 Prozent der Befragten, schon einmal eine Versicherung nicht abgeschlossen hatten, obwohl sie diese prinzipiell für sinnvoll hielten. In dieser Kategorie führt laut Swiss Life die BU mit 27 Prozent der Nennungen die Top 3 an, gefolgt von der privaten Krankenzusatzversicherung (18 Prozent) und der privaten Pflege- oder Pflegezusatzversicherung (zwölf Prozent).

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Welcher Fliesenleger kann 150 Euro im Monat für eine BU aufbringen?

Mehr als ein Viertel der Teilnehmer (27 Prozent) hat sich demnach sogar schon einmal „ganz bewusst, etwa aus Kostengründen, gegen eine Versicherung entschieden“, erklären die Studienmacher. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass insbesondere die Absicherung der eigenen Berufstätigkeit zu einer teuren Angelegenheit werden kann.

So müsste beispielsweise ein 35-jähriger Fliesenleger bei der Zurich Versicherung satte 147,28 Euro im Monat aufbringen, wenn er eine monatliche BU-Rente von 1.000 Euro absichern möchte – eine Prämie, der mittlerweile ein ganz normales Angebot in der deutschen Versicherungsbranche darstellt.

BU-Markt offenbart große Preisunterschiede

Bereits seit einigen Jahren treten im BU-Markt große Preisunterschiede zwischen den Berufsgruppen zutage. Tätigkeiten, die ein unterdurchschnittliches Risiko (unter 25 Prozent) haben, dass der Arbeitnehmer diese aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden muss, werden von den Versicherern günstiger gestellt als sogenannte Risikoberufe. Ein Sachbearbeiter im Büro zahlt deshalb für die gleiche Rente oft nur ein Drittel der Prämie, die für einen Handwerker fällig wird.

Seite zwei: „Immer mehr Anbieter erweitern das Produktsortiment“

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