bKV-Potenziale: Kein Produkt-, sondern ein Konzeptverkauf

Damit die betriebliche Krankenversicherung (bKV) eine stärkere Verbreitung am Markt erfahren kann, müssten Versicherer sie Marktexperten zufolge als Konzept- und nicht als reinen Produktverkauf sehen. Nur dann könnten Potenziale ausgeschöpft werden.

Die bKV stellt ein anspruchsvolles Betätigungsfeld für Assekuranz und Vermittler dar.

Michael Braun, Leiter Health Insurance bei der Unternehmensberatung Mercer Deutschland in Frankfurt, nennt klare Anforderungen an die Versicherer, wenn sie im bKV-Markt bestehen wollen.

Möglichkeiten zur Weiterversicherung

„Wichtig ist Mitarbeitern und Unternehmen, dass auf eine Gesundheitsprüfung verzichtet wird und im Idealfall auch laufende Behandlungen abgedeckt sind.“

Darüber hinaus müsse die Tarifgestaltung transparent sein und Familienangehörige sollten einfach hinzuversichert werden können. Für den Fall, dass ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden müsse, sollten Möglichkeiten zur Weiterversicherung bestehen, sagt Braun.

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Zudem hebt der Berater hervor, dass Arbeitgeber großen Wert auf fachlich kompetente Beratung bei der Auswahl des Versicherers legten. Gleiches gelte bei der Implementierung der Verträge und der laufenden Betreuung. Daran hapert es offenbar noch. Die technische und organisatorische Unterstützung bei der Implementierung und insbesondere der Vertragsführung lasse bisweilen zu wünschen übrig, kritisiert Braun.

„Fehlen der nötigen Fach- und Praxiskenntnis“

„Erfahrungsgemäß fehlt vielen Beratern auch die nötige Fach- und Praxiskenntnis und die Unternehmen vermissen echte Vergleichsmöglichkeiten für bKV-Produkte.“

Der Experte warnt: „Gibt es dann auch noch kein erkennbares Gesamtkonzept oder ist die Tarifgestaltung zu kompliziert, hat die bKV einen schweren Stand.“

Maria Käser-Aunkofer, Prokuristin und Bereichsleiterin betriebliche Alters- und Krankenversorgung bei der Euroassekuranz Versicherungsmakler AG in Regensburg, dürfte dem zustimmen. Sie sagt: „Versicherungsgesellschaften bieten überwiegend nur Produkte an. Ein bKV-Konzept wird jedoch erst dann daraus, wenn auf die individuelle Situation des Unternehmens eingegangen wird.“

Seite zwei: Versicherer denken in Produkten

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