Die große Mehrheit der Versicherungsunternehmen misst der Digitalisierung im Schadenmanagement eine hohe Relevanz bei, so eine aktuelle Studie, allerdings glauben fast die Hälfte der Versicherer, dass ihr Unternehmen Nachholbedarf gegenüber den Wettbewerbern hat. Dies betrifft insbesondere kleinere Marktteilnehmer.
Laut einer aktuellen Studie des Beratungshauses Innovalue glauben zwar 96 Prozent aller befragten Versicherungsmanager, dass die Digitalisierung im Schadenmanagement hochrelevant ist und zur Sicherung der eigenen Kundenbasis bei den Sachversicherungen beiträgt.
Kleine Versicherer im Nachteil
Nichtsdestotrotz würden die Digitalisierungsbemühungen im eigenen Haus kritisch bewertet. Über 40 Prozent der Teilnehmer sind den Studienautoren zufolge der Ansicht, dass ihre Gesellschaft gegenüber den Mitbewerbern nur mäßig gut oder sogar schlecht aufgestellt sei.
Hierzu zählten demnach insbesondere kleine Versicherer (verdiente Bruttobeiträge unter einer Milliarde Euro p.a.), die Digitalisierungstrends im Schadenmanagement eine deutlich geringere Relevanz zusprächen als größere Häuser.
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Im Ergebnis besteht laut Innovalue die Gefahr, dass kleinere Gesellschaften beim digitalen Schadenmanagement abgehängt werden könnten.
Auf ausgewählte Themen fokussieren
Dr. Stephan Maier, Managing Partner bei Innovalue, resümiert: „Für kleinere Versicherer ist es schwerer, das nötige Know-How und Investitionsvolumen aufzubringen. Weil sie im Verhältnis weniger Schadenmeldungen bearbeiten, dauert es länger, bis sich diese Investitionen amortisieren.“
Allerdings könnten auch sie durch eine klare Fokussierung auf ausgewählte Themen für Kunden und Unternehmen Mehrwerte schaffen.
Für die Studie „Trends im Schadenmanagement 2015“ wurden mehr als 50 Verantwortliche aus 37 Versicherungsunternehmen in Deutschland und der Schweiz befragt. Dabei konzentrierte sich die Untersuchung laut der Studienmacher auf die Entwicklungen in der Sachversicherung, insbesondere in der Sparte Kfz-Versicherung. (nl)
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