Als „Freund des Kunden“ lässt sich die neue Fintech-Szene nicht einordnen – doch sind sie umgekehrt des Vermittlers Feind?
Die Pradetto-Kolumne
Erst kürzlich titelte Cash.Online mit der Frage „Fintech-Power für mehr Transparenz?“ Tatsächlich tun die neuen Start-Ups um Friendsurance, Clark und Knip wenig mehr, als Verträge klassischer Makler einzusammeln und auf sich zu übertragen.
Gewese um neue Beratungskonzepte
Natürlich wird dabei eine Menge Gewese um neue Beratungskonzepte, digitale Selbstverwaltung oder einen angeblichen technischen Vorsprung gemacht – doch wer genauer hinschaut, findet außer innovativen App-Oberflächen weder das eine noch das andere.
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120 Mitarbeiter in der Schweiz, Deutschland und Israel braucht etwa Marktführer Knip, um die ersten 80.000 Kunden verwalten zu können. Wobei „Verwaltung“ bislang nicht viel mehr meint, als das Rüberholen der Verträge. Nach einer technisch effizienten Bearbeitung oder innovativen, kundenorientierten Betreuung hört sich das nicht an.
Vertragsklau gegen Provisionsabgabe
Tatsächlich kaschieren die Fintechs damit eigentlich nur, was sie eigentlich tun. Es geht um die Entwicklung „neuer Vergütungskonzepte“. Der eine kaschiert es als „Geld zurück bei Schadenfreiheit“, der nächste als „Beteiligung an der Kostenersparnis“ und wieder einer spricht von „Transparenz bei der Provisionshöhe“.
Zweifellos dürfte es arg wettbewerbswidrig sein, was einige Fintechs treiben, wenn sie etwa so tun, als ob der Kunde für Schadenfreiheit belohnt wird, während doch eigentlich nur nach eigenem Gusto Provision weitergereicht wird.
Man könnte das Geschäftskonzept schlicht als Vertragsklau gegen Provisionsabgabe bezeichnen.
Seite zwei: Bestandsübertragungen erfolgen indirekt