Die Studie „Global Healthcare Outlook“ der Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft Deloitte rechnet damit, dass die Gesundheitskosten in Deutschland noch in diesem Jahr explodieren werden. Angesichts einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen, bei gleichzeitig drohenden Versorgungsengpässen, fordern die Autoren, den Erhalt der Gesundheit stärker zu betonen.
Die steigende Lebenserwartung in Deutschland und die damit verbundenen Krankheiten werden der Analyse zufolge die Gesundheitskosten in Deutschland ab 2015 explodieren lassen.
Steigende Nachfrage lässt Gesundheitsausgaben explodieren
Im Jahre 2013 sind die Gesundheitsausgaben auf 11,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) gefallen – der niedrigste Wert seit 2008. Allerdings werde dies nicht so bleiben: Laut der Studienautoren werden die Ausgaben von 2014 bis 2018 auf 11,7 Prozent des BIP steigen.
Die geschätzten Gesamtausgaben für Gesundheitsleistungen lagen im Jahre 2013 bei 326,6 Milliarden Euro und werden der Deloitte-Prognose zufolge zwischen 2014 und 2018 jährlich im Durchschnitt um 3,8 Prozent auf 373 Milliarden Euro anwachsen.
Angebotsengpässe bei Gesundheitsversorgung
Obwohl momentan auf 1.000 Bundesbürger noch 3,8 Ärzte kämen und Deutschland mit diesem Verhältnis über dem Durchschnitt der OECD-Länder liege, zeichne sich ein Ärztemangel ab.
Die Anzahl der Absolventen eines medizinischen Studienganges sei in den letzten Jahren konstant gesunken. Bei steigender Nachfrage nach Gesundheitsleistungen werde der Wettbewerb um die immer weniger werdenden Fachkräfte zunehmen.
Diese Gemengenlage erhöhe den Druck auf Krankenhäuser, sich mit anderen Klinik-Betreibern zusammenzuschließen und neue strategische Partnerschaften einzugehen, mit dem Ziel, die Kapazitäten zu erhöhen.
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„Prävention bei den Bürgern gezielt stärken“
Laut der Analyse setzt Deutschland bei der Optimierung der Gesundheitsversorgung auf Kostendämpfung und Prozessoptimierung, zum Beispiel auf wertorientierte Preismodelle und so genannte Pay-for-Performance-Mechanismen.
Allerdings gehe dies nicht weit genug. Laut Studienleiter Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Healthcare bei Deloitte, „sollten die Regierungen nicht nur durch geeignete Anreizsetzung Einfluss auf die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems und der Versorgungsstrukturen ausüben, sondern im Sinne eines integrierten Ansatzes auch die Prävention bei den Bürgern gezielt stärken.“ (nl)
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