Zum 1. Januar 2013 ist in Großbritannien die „Retail Distribution Review“ (RDR) in Kraft getreten, durch die Provisionen für Vorsorgeprodukte abgeschafft wurden. Auf der Insel scheinen sich unterschiedliche Marktsegmente herauszubilden: Online-Broker mit günstigen Angeboten im Gegensatz zu Services mit umfassender Beratung für zahlungsbereite Kunden.
Laut einer Studie, die das Analysehaus Fundscape im Auftrag des Luxemburger Fondsverbands ALFI durchgeführt hat, scheint sich das Provisionsverbot nicht so massiv auf die freien Berater auszuwirken wie weithin angenommen.
Demnach hat das neue Gesetz zumindest im ersten Jahr seit Inkrafttreten im vergangenen Jahr nicht zu einer Absatzkrise bei den Beratern geführt. Der Vertrieb von Fonds über Banken sei hingegen nach Inkrafttreten der RDR massiv zurückgegangen.
Provisionsverbot: Nachteile für Anleger
Insgesamt hat das RDR der Studie zufolge zwar keine negativen Auswirkungen auf die Absatzzahlen von Fonds gehabt, die verschiedenen Absatzkanäle haben sich demnach aber sehr unterschiedlich entwickelt.
Während die Zuflüsse über Banken der Studie zufolge drastisch zurückgingen, sind Online-Broker, die keine Beratung, sondern nur „Execution-Only-Service“ anbieten, die Profiteure der Regulierung.
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Wie die Studie kritisiert, hat das Provisionsverbot auch Nachteile für viele Anleger mit kleineren Investmentsummen gebracht, die demnach wegen der für sie unverhältnismäßig hohen Honorare kaum noch Beratung in Anspruch nehmen könnten.
Das ist eine der Entwicklungen, die besonders große Aufmerksamkeit bei den Branchenmitgliedern in Deutschland erregt hat.
Seite zwei: „Zahl der Versicherungsmakler in Großbritannien halbiert“