Auch eine Wiedereingliederungshilfe oder Anfangshilfe ist schön, aber nicht existenziell. Ebenso sollte über eine besonders sensible Fragestellung nachgedacht werden: Müssen psychische Erkrankungen in der Police des Handwerkers integriert sein? Individualität ist hier gefordert.
Es müssen nicht immer die top-bewerteten Produkte sein – wichtig ist, dass der Leistungsumfang zum Versicherten passt. Beim Abschluss einer BU ist eine Gesundheitsprüfung notwendig. Insbesondere für Handwerker gilt hier die Empfehlung: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Umso älter der körperlich Tätige ist, umso schlechter ist in der Regel sein Gesundheitszustand.
Ausweichmöglichkeiten in Betracht ziehen
Der Entschluss zur BU-Versicherung sollte daher schon mit der Ausbildung fallen. Das geringere Einkommen in jungen Jahren erfordert auch nur die Absicherung einer geringeren monatlichen Rente, was wiederum die Wichtigkeit der Nachversicherungsgarantie unterstreicht.
Sollte dennoch der individuelle Gesundheitszustand des Handwerkers zu hohen Risikozuschlägen oder gar zur Unversicherbarkeit führen, sollten andere Produktarten, in erster Linie Erwerbsunfähigkeitversicherungen, in weiterer Folge Dread Disease oder Multi-Risk-Policen (Funktionale Invaliditätsversicherungen) geprüft werden.
Hierbei handelt es sich nicht um substitutive Versicherungsformen, sondern lediglich um Ausweichmöglichkeiten. Bei diesen ist nicht der Beruf der Maßstab für die Arbeitskraft, es werden nur sogenannte Ausschnittsdeckungen versichert.
Zusammengefasst gilt: Auch für Handwerker ist guter BU-Schutz existenziell wichtig. Diesen sollte man sich frühzeitig sichern und lieber im Laufe des Berufslebens aufstocken. Für die Auswahl des richtigen Produktes im Dschungel der Versicherungsmöglichkeiten ist eine fachmännische Beratung unumgänglich – denn für eine gute BU ist die risikogerechte Zusammenstellung ausschlaggebend.
Autorin Ellen Ludwig ist Geschäftsführerin [ascore] Das Scoring.
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