Aus vertrieblicher Sicht wird bis Ende 2015 mit dem IDD (Insurance Distribution Direktive) nur die erste Hürde übersprungen. Weitreichendere Regulierungen haben das Potenzial, den Vertrieb deutlicher als bisher verändern zu können. Es bleibt spannend.
Gastbeitrag von Ekkart Kaske und Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler
Transparenz überall und total. Im November soll die formale Abstimmung der Rahmenrichtlinie IDD durch Europäisches Parlament und Rat der Europäischen Union stattfinden. Und es ist zu erwarten, dass diese formale Hürde problemlos genommen wird.
Weiterer Staffellauf beginnt
Und dann beginnt ein weiterer Staffellauf. Wieso? Nach der Verabschiedung der Rahmenrichtlinie IDD wird sie an bestimmten Stellen detaillierter zu regeln sein. Dies erfolgt über ein weiteres regulatorisches Verfahren, der „Delegierten Rechtsakte“, welche von Eiopa, der EU-Versicherungsaufsichtsbehörde, (übernehmen Sie!) entworfen, von der EU-Kommission offiziell vorgeschlagen und in toto durch Europäisches Parlament und Rat der Europäischen Union beschlossen werden müssen. So wandert je nach Sichtweise der Staffelstab weiter.
[article_line]
Im bisherigen Verfahren wurden auch bedeutende Interessen der deutschen Versicherungswirtschaft berücksichtigt. Beispielsweise ist das diskutierte „full disclosure“ (Offenlegung der Courtagebeträge in Euro und Cent) oder ein ebenfalls diskutiertes Provisionsverbot (unterschiedliche Regelungen in den EU Ländern) in die Rahmenrichtlinie nicht aufgenommen worden.
Beschränkungen durch die Hintertür
Über die nunmehr anstehenden Detailregulierungen können weitere Konkretisierungen vorgenommen werden, die weitergehende Weichenstellungen bewirken. Vorsicht, damit öffnet sich erneut die Diskussion um wichtige, zu regulierende Tatbestände. Schlimmstenfalls kommen bisher ausgeklammerte Beschränkungen für die Versicherungsbranche durch die Hintertür wieder herein.
Seite zwei: Es bleibt spannend