Indexpolicen: Welcher Index darf es sein?

Kritiker von Indexpolicen monieren, dass die Renditechancen der Policen besser sein könnten, wenn die Versicherer ihre Produkte am Performance-Index statt, wie meist üblich, am Kurs-Index ausrichten würden. Doch die Versicherer lassen sich bei der Wahl des „richtigen“ Index auch von Marketing-Erwägungen leiten.

Ob Euro Stoxx 50, Dax oder ein Index-Mix: Die Expertenmeinungen zur Wahl des „richtigen“ Index gehen auseinander.

In den meisten Indexpolicen stellt der Euro Stoxx 50 den Referenzindex dar – aber eben nur in Form des Kurs-Indexes. Dieser lässt die Dividendenrendite der Aktien unberücksichtigt. Der Performance-Index schließt hingegen die Dividenden mit ein und schneidet daher besser ab als der Kurs-Index. Im Mittel liegt die Differenz zwischen den beiden Indizes bei knapp drei Prozentpunkten im Jahr.

Die Experten vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) weisen allerdings darauf hin, dass die Renditeeinbußen für den Kunden keineswegs so groß sind wie die oben genannte Differenz. Zum einen fließe die Dividendenrendite ohnehin nicht eins zu eins in die Indexpolice ein, zum anderen verhindere meist der Cap, dass der Kunde den höheren Ertrag auf Basis des Performance-Indexes überhaupt zu Gesicht bekäme.

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Ist der Dax überlegen?

Dr. Jürgen Voß, Vorstand der Nürnberger Lebensversicherung, ist dennoch sichtlich froh, dass er diese Debatte nicht führen muss. Der Kurs des Euro Stoxx 50 partizipiere nur an den Wertentwicklungen der Einzeltitel, nicht aber an den Dividenden, so Voß, während der Dax als Performance-Index sowohl von der Wertentwicklung der Einzeltitel als auch den Dividenden profitiere.

„Letztere machen derzeit rund 30 Prozent der Gesamtrendite des Dax aus“, sagt der Versicherungsmanager. Insbesondere im Vergleich zum Euro Stoxx 50 halte man den Dax für überlegen. Dies liege insbesondere an dem „ausgewogenen Branchenmix im Dax, während im Euro Stoxx 50 Finanztitel immer noch sehr stark vertreten sind“, so Voß weiter.

Anders als die meisten Mitbewerber berücksichtigt auch die Bonner Zurich Versicherung in ihrer neuen, seit 1. April erhältlichen indexgebundenen Einmalbeitragspolice Vorsorgegarantie Plus, eine Beteiligung der Kunden an den Dividendenrenditen.

Seite zwei: „Dividenden kommen dem Kunden zugute“

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