Automobilhersteller, Internet-Giganten, Vergleichsportale und FinTechs setzen die Kfz-Versicherer immer stärker unter Druck. Um für die künftigen Herausforderungen gerüstet zu sein, sollten die Versicherer auf Innovationsmanagement und Kooperationen setzen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger hervor.
Die Kfz-Versicherungsbranche hat es nicht leicht. Zahlreiche branchenfremde Unternehmen machen den Gesellschaften ihr klassisches Geschäftsfeld streitig.
Gefahren lauern überall
Egal ob Carsharing, (teil)-autonomes Fahren oder Vergleichsportale – die Wettbewerber scheinen überall zu lauern.
So rechnen knapp 60 Prozent der von Roland Berger befragten Top-Entscheider aus dem deutschen Kfz-Versicherungsmarkt mit einer starken Marktkonsolidierung bis 2030.
Jürgen Thiele, Partner von Roland Berger, ist sich sicher: „Unter dem Druck, neue innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und effizienter zu werden, werden einige deutsche Versicherer in Zukunft vom Markt ausscheiden.“
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Innovationsmanagement und Kooperationen
Um bei dem Wettbewerb um Kunden und Daten ganz vorne mitzumischen, müssten sich die Versicherer frühzeitig um Kooperationen und Partnerschaften bemühen.
Zudem werde dem Innovationsmanagement eine besondere Bedeutung zukommen. Über 50 Prozent der befragten Entscheider glaubt, dass künftig zwei bis drei Prozent der Kfz-Prämieneinnahmen in Forschung und Entwicklung investiert werden.
Um wirklich innovativ zu sein, sei laut Roland-Berger-Manager Thiele eine „eine Kultur des ‚ausgesteuerten Scheiterns‘ nötig“.
Verschiedene Innovationsansätze würden demnach gestartet und getestet. Die, die funktionieren, werden fortgeführt, die anderen werden gestoppt. Dies führe zu einer Steigerung der Agilität, um im digitalen Wettbewerbsumfeld erfolgreich bestehen zu können. (nl)
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