Im zweiten Teil des Cash.-Interviews spricht Clemens Vatter, Leben Vorstand der Signal Iduna Gruppe, über das geplante Kostensenkungsprogramm seines Hauses und die Ziele und Maßnahmen der Digitalisierungsstrategie der Signal Iduna.
Cash.: Herr Vatter, zuletzt waren Sie im Vorstand der Provinzial NordWest tätig. Welche Erfahrungen, die Sie bei der zweitgrößten öffentlichen Versicherungsgruppe Deutschlands gesammelt haben, sind hilfreich für Ihre neue Aufgabe?
Das Lebensversicherungsgeschäft eines öffentlichen Versicherers unterscheidet sich nicht elementar von dem eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit. Die Signal Iduna Gruppe hat auch eine klare Zielgruppenorientierung, beispielsweise im Bereich Handwerk, Handel, Gewerbe und öffentlicher Dienst.
Es kommt dazu, dass wir als Versicherungs- und Finanzdienstleister alle Produkte zur Altersvorsorge aus einer Hand anbieten können. Das wirkt sich insbesondere an der Schnittstelle von Versicherungs- und Fondsprodukten, wie der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung positiv aus.
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Ihr Haus plant ein Kostensenkungsprogramm, das bis 2018 jährliche Einsparungen von 140 Millionen Euro ermöglichen soll. Unter den 1.400 Stellen, die dabei wegfallen sollen, finden sich nach Medienberichten auch unproduktive Außendienstmitarbeiter. Von welcher Größenordnung ist hier auszugehen und worauf müssen sich die Vermittler einstellen?
Es ist richtig: Wir haben ein Zukunftsprogramm aufgelegt, aber kein Sparprogramm. Es geht in erster Linie darum, die Signal Iduna für die kommenden Jahrzehnte als führenden Serviceversicherer breiter aufzustellen. Daher sind Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro und Verschlankung unserer Inhouse-Prozesse Kernpunkte dieses Programms. Der Kostenaspekt ist dabei nur einer von vielen Punkten. Dass die genannten Stelleneinsparungen auch für unseren Außendienst gelten, stimmt so nicht.
Vielmehr wollen wir im Gegenteil unsere Präsenz in der Fläche erhöhen. Das gilt für alle Vertriebswege. Doch sind wir nach wie vor in den Verhandlungen mit den Gremien und haben uns hier verständigt, keine Wasserstandsmeldungen herauszugeben.
Zu Ihrer Frage: Dass wir uns im Rahmen des Zukunftsprogamms auch von Außendienstpartnern trennen, stimmt, das gab es aber auch bereits in der Vergangenheit. Wir überprüfen kontinuierlich die Geschäftsbeziehungen mit unseren Agenturen. Stellen wir dabei fest, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten nicht passt, behalten wir uns vor, diese zu beenden.
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