PKV-Beiträge 2016: „Bitte Ruhe bewahren“

Wie sich die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) im nächsten Jahr entwickeln werden, ist derzeit noch unklar. Aus dem Markt gebe es diesbezüglich „sehr zurückhaltende Signale“, so ein Branchenexperte. Verbraucherschützer warnen unterdessen vor Prämiensprünge im zweistelligen Bereich.

Gerd Güssler, Chef des Analysehauses KVpro.de, befürchtet, „dass politische Parteien und manche Medien die Niedrigzinspolitik zu ihren Vorteil nutzen, um gegen die PKV zu argumentieren“.

Die private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland übt sich in Demut: Auch im vergangenen Jahr musste die Branche einen Bestandsverlust bei den Vollversicherten hinnehmen. Nach Angaben des PKV-Verbands stand ein leichtes Minus von 0,63 Prozent zu Buche, was gegenüber 2013 einen Saldo-Verlust von 55.700 versicherten Personen ergibt. Insgesamt waren 8,83 Millionen Personen privat vollversichert.

Bescheidenheit steht der Branche gut

Doch die PKV hat inzwischen gelernt, mit ihrer derzeitigen Wachstumsschwäche würdevoll umzugehen – und die neue Bescheidenheit steht ihr gut.

Sie besinnt sich darauf, ihre Hausaufgaben vernünftig abzuarbeiten – man könnte auch sagen, sie folgt dem Prinzip „Qualität vor Quantität“. Bei der Assekuranz-Ratingagentur Assekurata weiß man der aktuellen Lage dann auch durchaus positive Seiten für die Branche abzugewinnen.

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So bringe die Entwicklung „im Hinblick auf die Ertragslage auch entlastende Effekte für die Unternehmen mit sich“ heißt es in der Studie „Marktausblick 2015/2016“. So würden unter anderem die Abschlusskostenergebnisse steigen, weil die Versicherer weniger Geld für Abschlussprovisionen ausgeben müssen als geplant.

Sinkende Abschlusskosten

Die sinkenden Abschlusskosten führen demnach in Verbindung mit der aktuell günstigen Schadenentwicklung zu höheren versicherungsgeschäftlichen Ergebnissen. Die Folge: Die PKV stehe mit Blick auf die versicherungstechnische Erfolgslage momentan besser da „als je zuvor“, stellen die Analysten fest.

Das nachlassende Neugeschäft, verbunden mit geringeren Abschlussprovisionen, bietet dabei auch den Versicherten Vorteile: So müssen die Versicherten an den steigenden Gewinnen der Gesellschaften zu mindestens 80 Prozent über die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) beteiligt werden.

Kunden profitieren

Mit einer höheren RfB-Quote steht den Gesellschaften mehr Geld zur Abmilderung von Beitragsanpassungen zur Verfügung, wovon die Kunden im Bedarfsfall profitieren.

Seite zwei: „Bei der RfB-Quote gilt grundsätzlich, je höher, desto besser“

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