Emanuel Issagholian, Leiter Produktmarketing bei der Gothaer Krankenversicherung, spricht über die Zukunftschancen der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und erläutert die neuesten Entwicklungen in der Tarif- und Beitragsstrategie der privaten Krankenversicherung (PKV).
Cash.: Die Gothaer Kranken beziffert das Beitragswachstum in der betrieblichen Krankenversicherung auf neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie ist Ihnen dies trotz des Wegfalls der 44-Euro-Freigrenze für Sachbezüge zum 1. Januar 2014 gelungen?
Issagholian: Die Gothaer Krankenversicherung ist bereits seit einigen Jahren und damit deutlich länger als viele Mitbewerber im bKV-Markt aktiv. Dadurch haben wir uns zum einen ein entsprechendes Knowhow erarbeitet und unsere Prozesse soweit optimiert, dass wir einen überdurchschnittlichen Marktanteil im Bereich der bKV realisieren können.
Außerdem haben wir nie den Fokus allein auf die arbeitgeberfinanzierte bKV gelegt, sondern von vornherein attraktive arbeitnehmerfinanzierte Lösungen entwickelt. Gerade im Kontext der weggefallenen 44-Euro-Regelung war unsere Stärke im arbeitnehmerfinanzierten Bereich von besonderer Bedeutung und hat überdurchschnittlich zum Wachstum beigetragen, das, bezogen auf die Anzahl der versicherten Tarife, sogar um 14 Prozent im Vorjahresvergleich zulegen konnte.
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Wie bewerten Sie die Wachstumsaussichten für die bKV vor dem Hintergrund, dass die hinderliche 44-Euro-Regelung demnächst wieder fallen könnte?
Im Falle einer Rücknahme der in der Tat hinderlichen Auslegung der 44-Euro-Freigrenze erwarten wir, dass die arbeitgeberfinanzierte bKV wieder an Schwung gewinnt und dadurch noch höhere Wachstumsraten als in diesem Jahr erzielbar sind.
Mit welchen Tarifleistungen in der Krankenvollversicherung wollen Sie im Wettbewerb 2015 verstärkt punkten?
In der Krankenvollversicherung steht nach wie vor unser Tarifkonzept MediVita im Fokus, das als Bausteinkonzept eine enorme Flexibilität bietet und somit für praktisch jeden Bedarf eine entsprechende Lösung abbilden kann. Hierbei stehen nicht einzelne Tarifleistungen im Fokus, sondern das Tarifkonzept im Ganzen.
Seite zwei: „Konservativere Rechnungszinsfestlegung bei neuen Tarifen“