Pflegepolicen: Den Markt aus den Kinderschuhen bringen

Der Pflege-Experte und Versicherungsberater (nach Paragraf 34e GewO) Gerhard Schuhmacher hält die Gesamtzahl von bislang drei Millionen Vorsorge-Verträgen für völlig unzureichend. Aus seiner Sicht steckt der Markt für private Vorsorgelösungen in der Pflege gerade einmal in den Kinderschuhen.

Die Notwendigkeit einer privaten Vorsorge liegt für Schuhmacher allein schon aus mathematischen Gründen auf der Hand: „Die gesetzliche Pflegeversicherung kann maximal drei Viertel der Pflegekosten decken. Mindestens ein Viertel muss durch Eigenleistungen finanziert werden. Ich empfehle deshalb immer eine Mindestabsicherung von 1.500 Euro, eventuell mit Einschluss einer Nachversicherungsgarantie.“

[article_line]

Mehr Qualität und Flexibilität

Mit einer solchen Garantie können Kunden die Pflegeleistungen zu einem späteren Zeitpunkt aufstocken, ohne dass sie erneut eine Gesundheitsprüfung durchlaufen müssen. Solche Ansätze, die die Qualität und Flexibilität einer Pflegevorsorge in den Vordergund rücken, sind ganz nach dem Geschmack von Rainer Reitzler.

Der Chef des Münchener Vereins rät dazu, das Pflegefallrisiko nicht nur als finanzielles Risiko zu betrachten, sondern auch als „ein umfangreiches Beratungs- und Servicethema“. „Wir erleben tagtäglich, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei Eintritt eines Pflegefalls völlig überfordert sind – menschlich und organisatorisch.“

Genau hier zeige sich aber, so Reitzler, was ein guter Pflegeschutz wirklich wert sei. Der Pflegebedürftige benötige „schnelle Hilfe, persönliche Ansprechpartner und konkrete Angebote“. (lk)

Foto: Shutterstock

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments