Psychische Erkrankungen sind für immer längere Ausfallzeiten der Beschäftigten in Deutschland verantwortlich. Darauf hat der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) hingewiesen. Bei immer mehr Arbeitnehmern bleibt es nicht beim temporären Ausfall: Schon heute sind psychische Leiden der Hauptauslöser für den Eintritt einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU).
Wie aus der heute veröffentlichten Studie „Gesundheitsatlas 2015“ hervorgeht, gehen rund 15 Prozent aller Krankentage mit ärztlichem Attest auf psychische Erkrankungen zurück – vor allem Depressionen. Im Schnitt dauern Krankschreibungen in diesen Fällen 40 Tage. Die Krankentage wegen seelischer Leiden haben sich im Vergleich zu 2003 mehr als verdoppelt.
Zwar hätten Studien in den vergangenen Jahren keine relevante Zunahme bei psychischen Störungen verzeichnet, berichteten die BKKen unter Berufung etwa auf Erhebungen des Robert-Koch-Instituts. Doch mehr Menschen akzeptierten ihr psychisches Leiden und nähmen Hilfe in Anspruch.
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Frauen sind gefährdeter
„Die heutzutage umfangreicheren Kenntnisse psychischer Krankheitsbilder bei Allgemeinmedizinern und Hausärzten tragen ebenfalls zum Anstieg der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme bei“, erläuterte Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands. Bei Frauen kamen solche Diagnosen häufiger vor als bei Männern, bei Arbeitslosen häufiger als bei Beschäftigten.
Seite zwei: Wenn die Psyche den Job unmöglich macht