Die strengeren Kapitalregeln für die weltweit wichtigsten Versicherer wie die Allianz werden konkreter. Die Internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS) will die bislang neun als systemrelevant eingestuften Konzerne nicht über einen Kamm scheren, wie sie in der Nacht zum Montag in Basel mitteilte.
Je nach ihrer Bedeutung sollen die Versicherer ab dem Jahr 2019 verschieden hohe Kapitalanforderungen erfüllen müssen. Dazu werden sie in drei Klassen eingeteilt.
„Meilenstein erreicht“
Der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board/FSB) hatte im Jahr 2013 neun Versicherer für weltweit systemrelevant erklärt. Sie gelten als „Too big to fail“ – zu groß, um sie im Krisenfall pleite gehen zu lassen.
Neben der Allianz und der American International Group (AIG) stehen die US-Versicherer Prudential Financial und Metlife, die britischen Institute Aviva und Prudential, die französische Axa, die italienische Generali und die chinesische Ping An Insurance auf der Liste.
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Mit der Entwicklung der zentralen Kenngrößen habe die IAIS einen großen Meilenstein erreicht, um die Risiken systemrelevanter Versicherer für das weltweite Finanzsystem anzugehen, sagte der Vorsitzende des Exekutivausschusses der IAIS, Felix Hufeld, der auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin leitet. Die verschärften Regeln sollen verhindern, dass Probleme einzelner Versicherer zu Finanzmarktkrisen führen.
Dritte Stufe unbesetzt
Die 20 führenden Industrienationen sollen die Vorgaben für zusätzliche Kapitalpuffer im November absegnen, damit sie stufenweise bis 2019 eingeführt werden können. Bei Banken gibt es ähnliche Vorgaben für die weltgrößten und am stärksten vernetzten Institute.
Welche der neun Versicherer auf welcher Stufe der Systemrelevanz stehen, ließ die IAIS offen. Die dritte und zugleich höchste Stufe dürfte jedoch zunächst unbesetzt bleiben, hieß es. Sie werde vor allem eingeführt, um die Versicherer davon abzuhalten, ihre Systemrelevanz noch zu erhöhen.
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