GDV-Präsident: „Wir sind auf Solvency II vorbereitet“

Die Niedrigzinsen sowie die ab 2016 in Kraft tretenden neuen Eigenkapitalregeln Solvency II fordern die deutsche Versicherungswirtschaft heraus. In einem Gastbeitrag erötert Dr. Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Konsequenzen für die Branche.

Alexander Erdland: „Die europäische Niedrigzinspolitik zerstört hierzulande eine gewachsene Spar- und Vorsorgekultur.“ (Archiv-Bild)

Auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wird aktuell an vielen regulatorischen Stellschrauben gedreht – angefangen bei den Reformimpulsen des deutschen Lebensversicherungsreformgesetzes aus dem Jahr 2014 über die europäische Vermittlerrichtlinie bis hin zur laufenden Entwicklung eines globalen Regulierungsrahmens.

Solvency II ist bedeutendste Änderung

Die mit Abstand bedeutendste Änderung war und ist die Entwicklung und Umsetzung von Solvency II, die nach 14 Jahren kurz vor dem Abschluss steht. Die deutsche Lebensversicherungsbranche ist auf Solvency II vorbereitet.

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Wir werden den Einstieg in das neue System packen. Die anhaltend niedrigen Zinsen bleiben aber einer Herausforderung. Damit die Unternehmen die unter Solvency II geforderten zusätzlichen Eigenmittel bis 2032 aufbauen können, muss die Belastung durch die Zinszusatzreserve verringert werden.

Niedrigzinspolitik zerstört Spar- und Vorsorgekultur

Die niedrigen Zinsen sind die zentrale Herausforderung der Gegenwart für die Unternehmen, für unser Land. Denn die europäische Niedrigzinspolitik zerstört hierzulande eine gewachsene Spar- und Vorsorgekultur.

Seit 2010 haben die deutschen Sparer 112 Milliarden Euro eingebüßt, wie eine Studie der DZ Bank ergab. Für eine alternde Gesellschaft ist diese Entwicklung eine echte Bedrohung. Um in Zeiten niedriger Zinsen zu bestehen, muss auch die Versicherungswirtschaft sich ein Stück weit neu erfinden.

Wir müssen darum den Kurs der Erneuerung, den wir in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben, fortsetzen. Damit wir auch in der neuen Zeit unseren Kunden eine sichere und interessante Vorsorge ermöglichen können.

Seite zwei: Kosten senken und Effizienz verbessern

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