Die deutsche Versicherungswirtschaft muss voraussichtlich rund 750 Millionen Euro für die Schäden infolge des Sturms „Niklas“ aufwenden. Damit zählt der letzte Sturm des Winters 2014/2015 zu den fünf schwersten Stürmen der letzten 15 Jahre, erklärte der Versicherungsverband GDV. Rekord-Sturm „Kyrill“ verursachte im Januar 2007 mehr als dreimal so hohe Kosten.
Niklas hatte Ende März im gesamten Bundesgebiet zum Teil schwere Schäden verursacht. Nach aktuellen Hochrechnungen der deutschen Versicherer belaufen sich die Schäden an Gebäuden, Hausrat und Fahrzeugen auf rund 750 Millionen Euro, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag in Berlin mit.
Schäden eher an Gebäuden als an Autos
Demnach richtete Niklas vor allem Schäden an Gebäuden an. Hierzu zählten auch Gebäudeschäden durch umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände. Kraftfahrzeuge waren nach GDV-Angaben weitaus weniger betroffen.
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„Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten ebenso wie die Böen von Niklas waren meist schwächer als bei Kyrill. Dazu kommt, dass Kyrill ein sehr langsam ziehender Sturm war – viele Gebäude und Bäume waren bei Kyrill deutlich länger extremen Winden ausgesetzt“, erklärt Dr. Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des GDV. „Kyrill“ verursachte Kosten von rund 2,4 Milliarden Euro.
GDV warnt vor heftigeren und häufigeren Stürmen
Der GDV warnt davor, dass Sturmschäden bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent zunehmen könnten. „Besonders schadenträchtige Stürme mit einer Intensität, wie sie heute alle 50 Jahre vorkommt, könnten zukünftig alle zehn Jahre eintreten“, erklärt der Verband unter Verweis auf eine Studie der Versicherungswirtschaft mit führenden Klimaforschern aus dem Jahr 2010. (lk)
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