„Assekuranz sortiert Klassik ins untere Verkaufsregal“

Dr. Reiner Will, geschäftsführender Gesellschafter der Kölner Assekuranz Rating-Agentur Assekurata, sagt im Interview, ob die Abkehr der Generali Gruppe von der klassischen Lebensversicherung eine Signalwirkung für den Markt hat und ob eine mögliche Schieflage der Branche das europäische Finanzsystem gefährden könnte.

„Die Gefahr, die von einzelnen Versicherern auf das Gesamtsystem der Finanzmärkte ausgeht, sehe ich als begrenzt an. Sorge bereitet hier eher das Problem systemischer Risiken.“

Cash.: Der Versicherer Generali hat angekündigt, sich in Deutschland von der klassischen Lebensversicherung mit Zinsgarantie abzuwenden. Könnte dieser Schritt eine Signalwirkung insbesondere für kleinere Gesellschaften haben, ihre bisherige Produktstrategie zu überdenken?

Will: Weil hier ein relativ großer Versicherer eine Produktneuausrichtung vornimmt, ist der Schritt der Generali zwar bemerkenswert, gleichwohl steht sie damit nicht alleine da. Es handelt sich vielmehr um einen Trend, der schon seit geraumer Zeit zu beobachten ist. Das klassische Geschäft wird symbolisch betrachtet bei immer mehr Gesellschaften aussortiert oder weiter nach unten im „Verkaufsregal“ einsortiert.

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Denn auch Versicherern, die weiter auf klassische Zinsgarantien setzen, fällt es angesichts des nominal niedrigen Garantiezinses von 1,25 Prozent schwer, diese Produkte zu vermarkten. Neue Angebote, die mit geringen Garantien und höheren Anlagechancen ausgestattet sind, rücken zunehmend in den Fokus.

Seite zwei: „Investitionen in Fremdwährung sind eine denkbare Alternative“

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