Lutz Abromeit sieht vor dem Hintergrund der Diversifikation auch eine wachsende Bedeutung von Kooperationen. „Weil nicht jeder alles in Top-Qualität leisten und liefern kann, sind besonders im Bereich der freien Vermittler Kooperationen und Zusammenschlüsse das Gebot der Stunde“, erklärt der Versicherungsmakler.
Doch nicht nur die Anpassung des Beratungs- und Betreuungsangebots und verstärkte Kooperationen untereinander könnten gegenwärtig ein wichtiger Schritt für Makler sein. Vor dem Hintergrund sinkender Provisionen in der Lebensversicherung könnte auch das „Stiefkind“ Honorarberatung interessanter werden.
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Honorar als Alternative
Dass das LVRG den Durchbruch für Honorarvermittlungsmodelle bedeuten könnte, meint JDC-Vorstandsvorsitzender Grabmaier. „Viele Vermittler werden erkennen, dass es besser sein kann, die Vergütung direkt vom Kunden statt über das Versicherungsunternehmen zu erhalten, indem man Nettotarife mit Vermittlungsvergütungsvereinbarungen einsetzt“, so Grabmaier.
Auch Teile der Maklerschaft messen der alternativen Vergütung wachsende Bedeutung bei. „Generell gehe ich davon aus, dass künftig das Thema Honorar für eine Beratung im Rahmen der Ruhestandsplanung und Courtage für die Vermittlung von Versicherungsprodukten ein Nebeneinander erfahren werden“, sagt Udo Kraus, Geschäftsführer des Litzenburger Maklerunternehmens Scimus Pensionsmanagement.
Geschäftsmodell unter die Lupe nehmen
Egal wie die neuen Vergütungsmodelle der Versicherer aussehen und ob sie ab Mitte des Jahres oder doch erst Anfang 2016 eingeführt werden, Vermittler, die sich jetzt noch nicht auf die neue Vertriebswelt vorbereitet haben, sollten dies schleunigst tun.
Es gilt, das eigene Geschäftsmodell unter die Lupe zu nehmen, gegebenenfalls das Beratungsangebot auszubauen oder Kooperationen zu prüfen und alternative Vergütungskonzepte in Erwägung zu ziehen. (jb)
Foto: Holger Martens