Die deutschen Lebensversicherer dürften in diesem Jahr so viel wie noch nie für hohe Garantieversprechen aus der Vergangenheit zurücklegen. Die Branche müsse mindestens 10 Milliarden Euro an Zinszusatzreserve bilden, sagte der neue Chef der Versicherungsaufsicht der Bundesanstalt Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Dr. Frank Grund, der „Börsen-Zeitung“ (Mittwoch).
Der Topf – ein Puffer, den die Branche seit 2011 bilden muss – schwillt angesichts der historisch niedrigen Zinsen weiter an und dürfte seiner Einschätzung nach Ende des Jahres mit etwa 31 Milliarden Euro gefüllt sein.
Grund: Belastung für die Branche „derzeit noch vertretbar“
„Nächstes Jahr wird der Zuwachs tendenziell noch etwas höher sein“, prognostizierte Grund. Trotz Klagen in der Branche, die die Reserve aus ihren Rohüberschüssen bilden muss, hält er die Belastung „für derzeit noch vertretbar“. Eine kleine, kürzlich beschlossene Entlastung bei der Kalkulation hätten rund eine Handvoll Unternehmen in Anspruch genommen.
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Er mahnt die Branche, ihre Hausaufgaben zu machen. „Ich erwarte schon, dass sich auf der Kostenseite noch einiges tut, auch wenn sich das im Moment noch nicht beobachten lässt.“ Trotz der Belastungen durch das Zinsumfeld rechnet er für die nächsten drei bis fünf Jahre nicht mit Schieflagen bei einzelnen Unternehmen.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Bafin