Die Kapitalmarktsituation für die Lebensversicherer sei „nach wie vor kritisch“, teilte das Analysehaus Morgen & Morgen auf Basis seines aktuellen LV-Ratings mit. Die Aufwände der Branche für die Zinszusatzreserve entsprächen einer verminderten Nettoverzinsung von durchschnittlich einem Prozent.
Trotz des anhaltenden schwierigen Marktumfeldes könne sich die Spitzengruppe der Branche weiterhin behaupten, erklärten die Analysten von Morgen & Morgen (M&M). So belegten die Ergebnisse des M&M Ratings LV-Unternehmen sowie des M&M Belastungstests „stabile Werte“. Dementsprechend gab es im Vergleich zum Vorjahr nur wenig Veränderungen.
Sieben Unternehmen erreichen eine Spitzenbewertung
Im diesjährigen Rating erreichen von 68 untersuchten Versicherern (2014: 69) sieben, wie im Vorjahr, eine „ausgezeichnete“ Bewertung mit fünf Sternen (siehe Tabelle), 18 Gesellschaften erhalten eine „sehr gute“ Bewertung mit vier Sternen (2014: 17), für 19 Gesellschaften (2014: 20) gibt es eine „durchschnittliche“ Bewertung (drei Sterne), für 18 (2014: 19) eine „schwache“ (zwei Sterne) und bei sechs Gesellschaften steht wie im Vorjahr ein „sehr schwaches“ Ergebnis zu Buche (ein Stern).
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„Deutlich zu spüren bekommen die Lebensversicherer die hohen Aufwände für die Zinszusatzreserve“, stellen die Analysten fest. Der Reserve-Topf ist im letzten Jahr um 60 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro gestiegen. Um die damit in Zusammenhang stehenden Aufwände stemmen zu können, hätten die Versicherer Bewertungsreserven realisiert und dadurch eine akzeptable Nettoverzinsung von durchschnittlich 4,4 Prozent erzielt, heißt es.
Seite zwei: Zinszusatzreserve drückt kräftig auf die Zinserträge