Adlon-Investor verklagt Iduna auf 536 Millionen Euro

Der Investor des Berliner Adlon-Hotels, Anno August Jagdfeld, verklagt die Signal Iduna-Versicherung auf 536 Millionen Euro Schadensersatz. Jagdfeld wirft ihr rufschädigende Äußerungen im jahrelangen Streit um einen Immobilienfonds zur Finanzierung des Berliner Luxushotels vor.

Aus Sicht von Anno August Jagdfeld hat die Schutzgemeinschaft falsche Behauptungen aufgestellt.
Aus Sicht von Anno August Jagdfeld hat die Schutzgemeinschaft falsche Behauptungen aufgestellt.

Bei dem Prozess an diesem Donnerstag vor dem Landgericht Dortmund geht es darum, ob die Versicherung grundsätzlich schadenersatzpflichtig ist. Falls das Gericht das bejahe, würde später über die Höhe gestritten, sagte ein Sprecher.

Die Versicherung zählt mit fünf Millionen Euro Einlagen zu den Fonds-Investoren. Sie hält die Vorwürfe für „haltlos“, wie ein Sprecher sagte: „Es gibt keine einzige negative Äußerung der Signal Iduna über Herrn Jagdfeld“. Die Kläger sehen dagegen Parallelen zum Fall des Medienkonzerns Kirch, dessen Kreditwürdigkeit der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer in einem Interview infrage gestellt hatte. Die Bank zahlte später nach einem langen Rechtsstreit per Vergleich mehr als 900 Millionen Euro Schadensersatz.

Auslöser des Konflikts waren die aus Sicht mancher Anleger zu geringen Ausschüttungen des von Jagdfeld verwalteten Adlon-Fonds. Die versprochenen vier Prozent Rendite sollen deutlich unterschritten worden sein. Mehrfach soll der Immobilien-Unternehmer die Anleger gebeten haben, auf Geld zu verzichten.

Daraufhin bildete sich eine „Schutzgemeinschaft der Adlon-Anleger“, der die Versicherung beitrat. Zudem zeigte Signal Iduna über einen Anwalt Jagdfeld wegen Untreue an, nachdem dieser auf Teile der dem Fonds zustehenden Pacht verzichtet haben soll. Die Untreue-Vorwürfe wurden aber in zwei Gerichtsinstanzen abgewiesen.

Anleger investierten 220 Millionen Euro

Aus Sicht von Jagdfeld hat die Gemeinschaft unter anderem in „Info-Briefen“ an die Anleger falsche Behauptungen aufgestellt. Durch eine „Rufmordkampagne“ sei Vertrauen zerstört, die Genehmigung neuer Kredite erschwert und so ein erheblicher Schaden angerichtet worden, hieß es aus dem Unternehmen. Dies sei der Versicherung zuzurechnen, die in der Schutzgemeinschaft eine wichtige Rolle spielte.

Anleger erwidern, sie hätten nur ihre Rechte zu wahren versucht. Über den von Jagdfeld geführten Fonds hatten rund 5.000 Geldgeber gut 220 Millionen Euro für das bekannte Hotel investiert. (dpa-AFX)

Foto: Jagdfeld Gruppe/Svea Pietschmann

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