Vorsorgeprodukte zur Absicherung existenzieller Risiken wie Arbeitskraftverlust, Pflegebedürftigkeit und vorzeitiger Tod, stoßen in der Bevölkerung auf einen großen Bedarf – doch nicht immer folgt aus dieser Gewissheit auch Neugeschäft für die Versicherer.
Es scheint, als hantierten die Lebensversicherer in Deutschland nach wie vor mit ihrem Navigationsbesteck herum, mit dem sie den Erfolgskurs erst noch ausfindig machen wollen oder diesen zumindest einigermaßen zu halten beabsichtigen.
Die Frage gleich mal weitergeben: Stimmt sie denn nun, die Stoßrichtung der Lebensversicherer?
„Es gibt weiterhin enorme Deckungslücken“
Ulrich Pasdika, Direktor und Leiter Marktbereich Leben/Kranken der General Reinsurance AG, kurz Gen Re, holt für die Antwort etwas weiter aus: „In Deutschland gibt es weiterhin enorme Deckungslücken in der Absicherung von biometrischen Risiken – in allen Bevölkerungsgruppen. Millionen junger Familien sind unzureichend gegen die finanziellen Folgen des Todesfalls eines Elternteils abgesichert. Denken Sie auch die Senioren, auf die im Pflegefall hohe Kosten für Pflegedienste und Pflegeheime zukommen.“
Besonders wichtig bleibe angesichts der geringen gesetzlichen Leistungen außerdem die Arbeitskraftabsicherung aller Erwerbstätigen, sagt Pasdika.
„Die Lebensversicherer treffen mit ihren Produktkonzepten also auf einen großen Bedarf und diversifizieren gleichzeitig ihr Geschäft, was angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen eine sinnvolle Strategie ist.“
Erfolg der Dialog
Zu den Lebensversicherern, bei denen die eingeschlagene Biometrie-Strategie bereits voll aufzugehen scheint, gehört die Dialog aus Augsburg, ein Tochterunternehmen des Versicherungsriesen Generali.
„Die Dialog Lebensversicherung verzeichnet seit ihrer Neupositionierung vor nunmehr 13 Jahren als Spezialversicherer für biometrische Risiken ein stetiges Wachstum. 2015 erzielte sie das zweithöchste Bestandswachstum in der deutschen Lebensversicherungsbranche“, sagt Dr. Hans-Jürgen Danzmann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Unternehmen.
Anfangs eher als Nischenorientierung abgetan, habe sich die Ausrichtung auf biometrische Produkte inzwischen zu einem „Renner“ entwickelt, jubelt Danzmann.
Seite zwei: Missliebige Entwicklungen