Wo ist die Schmerzgrenze für den Kunden?
Beck: Das kann ich Ihnen sagen. Wir haben es unlängst von YouGov repräsentativ erheben lassen. Ein Drittel der Kunden sind bereit, unter 20 Euro für eine BU zu bezahlen, noch mal ungefähr ein Drittel ist bereit, 20 bis 40 Euro zu zahlen, und noch einmal 15 Prozent wären bereit, zwischen 40 und 60 Euro zu bezahlen. Das betrifft nur die BU und noch nicht die angebündelten Zusatzrisiken. Das heißt, Herr Kieper, der Kunde, den Sie ansprechen, ist natürlich der Idealkunde. Wir werden nicht so viele finden, die ein Krankentagegeld abgesichert haben, eine BU besitzen, einen Pflegebaustein und vielleicht sogar eine Arbeitsunfähigkeit haben.
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Kieper: Dann ist das aber zumindest das Bedarfsfeld, ungeachtet dessen was wir vielleicht subjektiv als Vermittler empfinden. Es ist immer die
Frage der Finanzierbarkeit. Wenn der Handwerker bereits allein 200 Euro für die BU auf den Tisch legen muss besteht die Gefahr, dass irgendwann
gar nicht mehr abgeschlossen wird.
Voß: Das ist die Crux bei der BU. In der Praxis haben wir nun einmal bei den gut Verdienenden eher niedrige Risiken, die preisgünstig abgesichert werden können, bei den schlechter Verdienenden höhere Risiken. An einem Punkt kippt es dann und der BU-Versicherungsschutz ist praktisch nicht mehr finanzierbar. In der Diskussion sollte aber auch bedacht werden, dass sich die Bedingungen über die Jahre deutlich verbessert haben und die Produkte dennoch im Mittel eher günstiger geworden sind.