Die Zufriedenheit gesetzlich Krankenversicherter mit dem Preis des Gesundheitswesens ist deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr fiel sie um acht Prozentpunkte auf 60 Prozent. Die Zufriedenheit mit den Leistungen ist deutlich höher und liegt nahezu unverändert bei 71 Prozent.
Dies ist ein Ergebnis der repräsentativen Continentale-Studie 2016 in Zusammenarbeit mit TNS Infratest.
Mit dem Preis waren im Jahr 2015 noch 68 Prozent der gesetzlich Versicherten zufrieden. Das war der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001. Die Zufriedenheit mit den Leistungen liegt bereits seit 2013 mit rund 70 Prozent auf Höchstniveau.
Die Privatversicherten sind laut Studie deutlich zufriedener als die gesetzlich Versicherten. Bei ihnen sind 87 Prozent mit den Leistungen zufrieden und 73 Prozent mit dem Preis.
Bislang konnten nach Angaben der Continentale drei Mal deutliche Einbrüche bei der Zufriedenheit mit dem Preis gemessen werden: 2004, 2011 und 2016. 2004 führte die Bundesregierung die Praxisgebühr ein, 2011 und 2016 die Krankenkassen-Zusatzbeiträge.
„Offenbar reagieren die gesetzlich Versicherten immer dann sehr deutlich, wenn sie eine direkte Kostenbelastung bemerken. Die Einführung des Gesundheitsfonds 2010 mit der Erhöhung der Beitragssätze für die meisten gesetzlich Versicherten hatte dagegen keine Auswirkungen – obwohl er in unserem Untersuchungszeitraum für viele Versicherte die größte Kostenbelastung darstellte“, so Dr. Marcus Kremer, Vorstand der Continentale Krankenversicherung.
Erwartungen bleiben pessimistisch
Die Zukunft sehen die gesetzlich Versicherten unverändert pessimistisch. Jeweils mehr als 80 Prozent glauben, dass eine gute medizinische Versorgung jetzt oder zukünftig über den GKV-Beitrag hinaus viel Geld kosten und nur durch private Vorsorge möglich sein wird. Die Sorge, dass der Großteil der Bevölkerung nicht mehr vom medizinischen Fortschritt profitieren wird, haben 73 Prozent. 64 Prozent fürchten, dass es irgendwann keine ausreichende medizinische Versorgung mehr durch die GKV geben wird.
Befragt wurden bundesweit repräsentativ 1.324 Personen im Alter ab 25 Jahren. (kb)
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