Trotz steigender Schäden durch Hackerangriffe schützen sich deutsche Unternehmen nur unzureichend gegen Cyber-Kriminalität. Viele Unternehmen müssten hier technisch und personell aufrüsten, meint Uwe Kissmann vom Beratungsunternehmen Accenture.
Durch die fortschreitende Digitalisierung steigt das Risiko für Unternehmen, Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden. Dennoch wird der Schutz vor Hacker-Attacken oft vernachlässigt. „Bei vielen Firmen ist die Fähigkeit, solche virtuellen Einbrüche zu erkennen – und zwar unmittelbar und nicht erst Monate oder Jahre später – völlig unterentwickelt“, erläutert Uwe Kissmann vom Beratungsunternehmen Accenture.
Hier haben demnach viele Unternehmen technischen und personellen Aufrüstungsbedarf. Ein permanentes Monitoring ist laut Kissman unabdingbar, im virtuelle Eingriffe frühzeitig zu erkennen. Doch sei es für Firmen nicht leicht kompetente Experten zu finden und an sich zu binden.
Hacking aus wirtschaftlichen Interessen
Waren Hacker früher oftmals Einzeltäter, die sich mit ihren Fähigkeiten in der Szene profilieren wollten, stehen heute oft wirtschaftliche Interessen hinter den Attacken, die von automatisierten Computerprogrammen ausgeführt werden.
„Das Entwenden und der Weiterverlauf von Daten ist ein äußerst lukratives Geschäft. Da tummelt sich auch die Organisierte Kriminalität“, so der Experte. Vor dem Hintergrund steigender Cyber-Kriminalität wird für die Unternehmen nicht nur ein technischer Schutz immer wichtiger.
Cyberpolicen können Schutz bieten
Auch der passende Versicherungsschutz sollte abgeschlossen werden. „Längst sind es nicht mehr nur Großunternehmen, die ins Visier von Cyber-Kriminellen geraten“, berichtet Daniel Koch, Leiter der Abteilung Produktmanagement Firmen der HDI Versicherung.
Gerade auch kleinere und mittelständische Unternehmen seien gefährdet. Immer mehr Versicherer nehmen sich dem Thema an und bieten auch für ein geringeres Budget Absicherungsmöglichkeiten gegen Cyber-Schäden.
(dpa-AFX/jb)