„Arbeitslose sterben früher“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt angesichts großer Unterschiede in der Lebenserwartung vor „unsinnigen Debatten“ über ein höheres Renteneintrittsalter. „Im reichen Deutschland sterben arme Männer rund elf Jahre früher als wohlhabende, bei Frauen beträgt der Unterschied rund acht Jahre“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag).

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach

Wer ein höheres Renteneintrittsalter fordere und dabei pauschal mit einer gestiegenen Lebenserwartung operiere, der verkenne gravierende Unterschiede, die von sozialen und ökonomischen Bedingungen abhingen. Auch in Deutschland gelte mit zunehmender Arbeitslosigkeit ein ansteigendes Sterblichkeitsrisiko als belegt, sagte Buntenbach. „Arbeitslose sterben demnach früher.“

CDU-Wirtschaftsrat für längere Lebensarbeitszeit

Dagegen verlangte der CDU-Wirtschaftsrat erneut, den Beginn des Rentenalters fest an die Lebenserwartung zu knüpfen. Sein Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Wie können wir verhindern, dass die junge Generation von den Kosten der Bevölkerungsalterung erdrückt wird und das ganze System kollabiert? Nur durch eine längere Lebensarbeitszeit – auch über den 67. Geburtstag hinaus.“ (dpa-AFX)

Foto: DGB/Simone M. Neumann

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