Dr. Gregor Gysi (Die Linke) und Dr. Norbert Röttgen diskutierten im Rahmen eines Streitgespräches auf der DKM 2016 über die Zukunft Deutschlands. Sie suchten unter anderem die Antwort auf die Frage, wie die etablierten Parteien auf die AfD reagieren sollten.
Wie sollten die etablierten Parteien angemessen auf die Wahlerfolge der AfD reagieren? Welche Rolle nimmt Deutschland in der EU- und in der Weltpolitik ein? War die Flüchtlingsbewegung mehr als nur Katalysator des wachsenden Populismus? Diese und mehr Fragen diskutierten Dr. Gregor Gysi (die Linke) und Dr. Norbert Röttgen (CDU) auf der DKM 2016. Die Moderation führte Ursula Heller.
Gysi war von 2005 bis 2015 Vorsitzender der Bundestagsfraktion „die Linke“. 2015 gab er den Vorsitz auf, blieb aber dennoch Mitglied des Bundestages. Der CDU-Politiker Röttgen ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2014 ist er Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages.
Gysi prophezeit Ende der EU
Die Sorge um die Zukunft der EU dominierte die Gesprächsrunde. Gysi prophezeite das Ende der EU, sollte Le Pen die Wahlen in Frankreich gewinnen. Einigen konnten sich Gysi und Röttgen in dem Punkt, dass wachsender Populismus ein westliches Problem ist, uneinig waren sie sich darüber, wie man angemessen reagieren sollte.
„Die Quelle der AfD ist das Abgehängtsein. Wir müssen den Wählern das Abgehängtsein nehmen“, warb Gysi dafür, die Proteste der AfD-Wähler ernst zu nehmen. Röttgen hingegen befürchtet, dass sich Protestwähler dadurch noch bestätigt fühlen: „Ihre Reaktion auf die AfD ist falsch. Sie befeuern die Proteste, wenn Sie so darauf eingehen.“ (kl)
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