Die Vertriebskosten in der Versicherungsbranche sind nach Ansicht von Dr. Alexander Erdland, Präsident des Versicherungsverbandes GDV, noch immer zu hoch und schmälerten deshalb den Ertrag der Unternehmen. Zudem rechnet Erdland mit einem weiteren Rückgang der Vermittlerzahlen.
Die Branche sei noch nicht am Ziel, betonte Erdland am Mittwoch in Berlin. „Wir müssen unsere Anstrengungen noch einmal vergrößern. Der Druck, die Kosten, auch die Vertriebskosten, weiter zu senken, ist hoch.“
Zugleich wies Erdland darauf hin, dass die Abschlusskosten für Neuverträge von 7,6 Milliarden (2014) auf 7,1 Milliarden Euro (2015) gesunken seien.
„Kostenapparat deutlich anpassen“
Mit Blick auf das Jahr 2018, in dem die Bundesregierung die Fortschritte der Branche bei der Umsetzung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) überprüfen möchte, sagte Erdland: „Bis dahin muss die Versicherungswirtschaft beweisen, ob sie die politische Erwartungshaltung erfüllen kann“. Zugleich betonte er, dass die Branche den „eindeutigen Ruf der Politik“ gehört habe. „In Zeiten niedriger Renditen muss der Kostenapparat deutlich angepasst werden.“
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Die Zahl der Versicherungsvermittler und -berater sei bereits von 263 000 im Jahr 2010 auf jetzt 231 000 zurückgegangen. Das habe auch damit zu tun, dass die Qualitätsanforderungen der Branche gestiegen seien. Vor allem nebenberufliche Berater hätten aussteigen müssen. (lk, dpa-Afx)
Foto: GDV