„Lebensversicherung ist so ungerecht wie nie“, schreibt die Zeitung „Die Welt“ in ihrer heutigen Ausgabe. Auf dem Unternehmensblog des Allfinanzvertriebs Deutsche Vermögensberatung (DVAG) nimmt Vorstandsmitglied Dr. Helge Lach zum Artikel Stellung.
Zahlreiche Versicherer haben in den vergangenen Tagen angekündigt, die laufende Verzinsung für klassische Lebensversicherungen im Jahr 2017 weiter senken zu wollen. Laut Die Welt sinkt die Verzinsung im Schnitt (von bisher zehn Versicherern) auf 2,6 Prozent und damit unterhalb des Garantiezinses von Verträgen, die zwischen Januar 2004 und Dezember 2006 geschlossen wurden.
Dass diese Garantiezusagen, sowie ältere noch höhere, eingehalten werden müssten, gehe vor allem zulasten jüngerer Kunden, die erst jetzt Lebensversicherungsverträge abschließen. „Diese Kunden müssen auf immer mehr Rendite verzichten, damit allen anderen Versicherten der versprochene Zins bis Vertragsende sicher ist“, heißt es im Artikel. Die Lebensversicherung sei damit nie ungerechter gewesen als heute.
Lach: Ungerechtigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung
Helge Lach, Vorstandsmitglied des Frankfurter Allfinanzvertriebs DVAG sieht das etwas anders. „Das ist nicht falsch, aber ist es ‚ungerecht‘ zu Lasten der Jüngeren und zu Gunsten der Älteren?“, fragt er in seinem aktuellen Beitrag auf dem DVAG-Blog. Zum einen gebe es durchaus sehr viele Ältere jenseits der 60 Jahre, die aktuell private Rentenversicherungen abschließen, zum anderen werde niemand „zum Abschluss eines privaten Lebens- oder Rentenversicherungsvertrages gezwungen“.
Ganz anders sei das in der gesetzlichen Rentenversicherung: Hier entstehe durch die aktuellen Rentenerhöhungen viel eher eine Ungerechtigkeit für die Jüngeren. Immerhin erhielten diejenigen, die sich in diesem Jahr noch für eine Lebensversicherung entscheiden noch einen Garantiezins in Höhe von 1,25 Prozent, so Lach. Dieser wird zum 1. Januar 2017 auf 0,9 Prozent gesenkt.
DVAG: Hauptmotiv für Lebensversicherung wird vergessen
Lach argumentiert, dass auch die Möglichkeit bestehe, fondsbasierte Verträge abzuschließen, um sich aus der „ungünstigen Zinssituation zu befreien“. Die Lebensversicherer seien nicht verantwortlich für das Niedrigzinsumfeld.
Der DVAG-Vorstand moniert zudem, dass das wichtigste Motiv für den Abschluss einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung oftmals und auch in der aktuellen Berichterstattung vernachlässigt werde. „Nämlich die Absicherung des Todesfallrisikos bei Lebensversicherungen und des Langlebigkeitsrisikos bei Rentenversicherungen“, so Lach. (jb)
Foto: DVAG