Der Map-Report hat erstmals ein Rating zur fondsgebundenen Rentenversicherung (FRV) herausgebracht. Die besten Ergebnisse erzielten die Gesellschaften Württembergische, Condor, Debeka, Cosmos und Interrisk. Doch zum Verdruss der Analysten entzogen sich zahlreiche Versicherer einer Bewertung.
Es sei wohl angebrachter, „von dem Versuch eines Ratings zu sprechen“, räumte Reinhard Klages ein. Der Chefredakteur des Map-Report zeigte sich in seinem Vorwort sichtlich enttäuscht über die Verweigerungshaltung vieler Versicherer: Von insgesamt 91 angeschriebenen Gesellschaften, die über einer Niederlassung in Deutschland verfügen, beteiligten sich nur sieben an der Umfrage. Das entspricht einer Beteiligungsquote von nicht einmal acht Prozent. 41 Versicherer (45 Prozent) sagten ab, 43 Unternehmen (47 Prozent) verzichteten komplett auf eine Antwort.
„Befürchtungen deutlich übertroffen“
„Nicht zuletzt aufgrund der sehr umfangreichen Fragebögen waren unsere Erwartungen an die Anzahl der Teilnehmer nicht sehr hoch. Aber dass letztlich nur sieben Gesellschaften Daten lieferten, und noch zum Teil unvollständig, übertraf die Befürchtungen doch deutlich“, machte Klages seinem Unmut Luft. Gleichwohl habe man sich trotz begrenzter Aussagekraft dazu entschlossen, die Auswertung zu veröffentlichen. „Vor ähnlichen Problemen standen wir auch 1993 bei der ersten Veröffentlichung des Ratings deutscher Lebensversicherer, dem M-Rating, und im Jahr 2000 bei der Erstauflage des PKV-Ratings. Die Teilnahmebereitschaft stieg im Laufe der Zeit und die Bewertungskriterien wurden im Dialog mit der Branche immer wieder aktualisiert“, erklärt Klages.
Viele Versicherer wollen offenbar „böse Überraschungen“ vermeiden
Dass die Erwartungen der Rating-Spezialisten schon im Vorfeld nicht in den Himmel schossen, hat vor allem damit zu tun, dass sich Versicherer „erfahrungsgemäß nur ungern an neuen Umfragen“ beteiligten. So würden die Gesellschaften lieber die ersten Veröffentlichungen abwarten, berichtet Klages. „Auf diese Weise lässt sich nachträglich beurteilen, wie das eigene Unternehmen im Vergleich abgeschnitten hätte und es gibt keine bösen Überraschungen bei der eigenen Bewertung oder der öffentlichen Darstellung.“
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Ob das Herumtaktieren den abwesenden Gesellschaften und ihrer „öffentlichen Darstellung“ am Ende nicht mehr geschadet haben, ist eine andere Frage. Etwas Trost spendet der Gedanke, sich auszumalen, wie Manfred Poweleit die säumigen Versicherer mit seiner spitzen Feder gepiesackt hätte. Dem im September 2014 verstorbenen Gründer des Map-Reports war es zeitlebens ein Anliegen, für mehr Transparenz und Offenheit in der deutschen Versicherungsbranche zu werben.
Ein paar „mutige Pioniere“ gab es immerhin
Sei es drum – ein paar „mutige Pioniere“ gab es ja doch noch: Mit Württembergische, Condor, Debeka, Cosmos und Interrisk erzielten fünf Teilnehmer die Auszeichnung „mm“ für „sehr gute“ Leistungen, heißt es im aktuellen Rating-Bericht (Nr. 885). Die Huk-Coburg bekam ein m für „gute Leistungen“ attestiert und die LVM ein m- für „befriedigende Leistungen“ (siehe Tabelle).
Seite zwei: Kein Teilnehmer erhielt die höchste Bewertung